Washington. Die Suche nach Stars für seine Vereidigung wurde für Donald Trump zur Blamage. Ein paar Musiker hat er aber doch noch gewinnen können.

Wenn Barack Obama zur Party bittet, kommen sie alle: die Crème de la Crème der Filmbranche, weltberühmte Popstars, Musik-Legenden, Talkmaster, Comedians, Spitzensportler. Bei seinem Nachfolger Donald Trump sieht das anders aus. Viele Stars erteilten dem künftigen US-Präsidenten eine Absage für seine Vereidigungszeremonie am 20. Januar.

Der Verschmähte gibt sich betont gelassen. „Ich will die Menschen!“, twitterte er im Dezember nach der Behauptung, dass „A-Promis“ sich alle um Tickets zur Vereidigung bemühten. „Das ist nicht Woodstock. Es ist kein Sommer-Jam. Es ist kein Konzert“, pflichtete ihm der für die Vereidigung zuständige Sprecher Boris Epshteyn im Interview mit CNN bei.

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Ganz ohne Musiker wird Trump bei seiner Amtseinführung aber nicht auskommen müssen. Wir fassen zusammen, welche Künstler für den neuen US-Präsidenten die Bühne betreten – und welche nicht.

Wer bei Donald Trumps Vereidigung spielt

• Talladega Marching Tornadoes

Die Marschkapelle des Talladego College wird trotz Vorbehalten bei der Zeremonie auftreten. Die Schüler und Teile der Belegschaft des Colleges besteht überwiegend aus Farbigen und Immigranten, eine Bevölkerungsgruppe also, die Trump während seines Wahlkampfes mehrfach herabgewürdigt hatte. College-Direktor Billy C. Hawkins begründete die Entscheidung damit, dass die Erfahrungen, die seine Schüler durch den Auftritt machten, in keinem Klassenraum gelehrt werden könnten.

• The Rockettes

Tänzerinnen der Tanzgruppe „The Rockettes“ trainieren in New York.
Tänzerinnen der Tanzgruppe „The Rockettes“ trainieren in New York. © dpa | Justin Lane

Interne Streitigkeiten gab es auch vor der Zusage der Showtanzgruppe „The Rockettes“. Einige Mitglieder hatten Bedenken geäußert, woraufhin die Chefs es den Tänzern freistellten, aufzutreten.

• The Mormon Tabernacle Choir

Fünfmal hat der Mormonen-Chor aus Salt Lake City bereits bei Vereidigungszeremonien für Präsidenten gesungen, nun kommt ein sechster Auftritt hinzu. Der Chor ist Teil der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und hat mehrere Preise gewonnen. Laut dem „Salt Lake City Tribune“ hat ein Mitglied den Chor wegen des Trump-Auftritts verlassen, denn: „Ich könnte nie wieder mit Selbstachtung in den Spiegel schauen.“

• Jackie Evancho

Die bisher einzige Solo-Künstlerin für Trumps Vereidigungszeremonie ist die frühere Castingshow-Teilnehmerin Jackie Evancho. Die 16-Jährige erreichte 2010 den zweiten Platz bei „America’s Got Talent“ und hat seitdem mehrere Klassik-Pop-Alben herausgebracht. Sie stand bereits zweimal für Obama auf der Bühne. Nichtsdestotrotz sieht Trump sie auf Twitter als Teil seiner „Bewegung“ und führt ihren jüngsten Erfolg auf ihre Zusage an ihn zurück.

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Wer tags zuvor für Donald Trump auftritt

• 3 Doors Down

Vor der eigentlichen Amtseinführung am 20. Januar lädt Trumps Team zur „Make America Great Again!“-Party. Mit dabei ist eine Band, die auch hierzulande Erfolge feierte. Mit „Kryptonite“ und „Here Without You“ schafften es 3 Doors Down Anfang der 2000er-Jahre in die deutschen Charts.

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• Toby Keith

Der Country-Sänger geriet 2002 in die Schlagzeilen, als er mit „Courtesy of the Red, White and Blue“, einem Song über die Terroranschläge vom 11. September, ein allzu leidenschaftlich-patriotisches Plädoyer für sein Heimatland ablieferte. Als Sohn eines Kriegsveteranen ist es ihm ein besonderes Anliegen, alljährlich vor US-Truppen im Ausland aufzutreten.

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• Lee Greenwood

Der zweite Country-Sänger im Bunde hat viel Erfahrung als Entertainer der Republikaner. Unter anderem trat er Ende der 80er-Jahre auf dem Nominierungsparteitag neben Präsident Ronald Reagan auf. Sein erfolgreichster Song ist „God Bless the USA“.

• The Piano Guys

Die Musikgruppe um Jon Schmidt (Piano) und Steven Sharp Nelson (Cello) ist außergewöhnliche Orte für Auftritte gewöhnt. Sie spielten bereits auf der Chinesischen Mauer, in der Wüste und vor der Christusstatue in Rio. Da passt die Museumsmeile in Washington gut ins Bild. Ihre klassisch angehauchten Cover bekannter Popsongs veröffentlichen sie stets auf YouTube – mit zum Teil über 50 Millionen Aufrufen.

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Wer einen Auftritt für Donald Trump ablehnte (Auswahl)

• Elton John

Die Liste der Absagen ist lang. Unter anderem waren Céline Dion, die Beach Boys, Andrea Bocelli und die Dixie Chicks nicht für die Feier vor dem Kapitol zu gewinnen. Die peinlichste Absage kam aber wohl von Elton John: Nachdem ein Mitarbeiter Trumps in einer BBC-Sendung erklärt hatte, dass der britische Sänger auftreten würde, reagierte dessen Sprecher mit einem entschiedenen Dementi.

• Moby

Der Gedanke an einen Auftritt für Trump scheint für manche Musiker sogar komplett aberwitzig zu sein. „Hahahahaha, wartet, hahahaha, wirklich?“, schrieb DJ Moby auf Instagram, als ein Booking-Agent ihn im Auftrag Trumps kontaktiert hatte. „Ich lache immer noch.“ So einen Auftritt würde er höchstens in Betracht ziehen, wenn Trump im Gegenzug seine Steuererklärung veröffentlichen würde.

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• Jennifer Holliday

Die Broadway-Sängerin hat nach scharfer Kritik ihren Auftritt für Trump wieder abgesagt. Ihr sei ein „Fehler in der Beurteilung“ unterlaufen, teilte die 56-Jährige in einem offenen Brief an das Online-Magazin „The Wrap“ mit. Holliday tritt seit mehr als 30 Jahren am Broadway auf.

• B-Street Band

Die in den USA sehr populäre Bruce-Springsteen-Coverband „B-Street Band“ hat einen zunächst geplanten Auftritt abgesagt. Wie das Musikmagazin „Rolling Stone“ berichtet, wolle die Band mit der Absage einen möglich Shitstorm verhindern. Die Band habe nach der Ankündigüng, für Trump zu spielen, von Trump-Fans wie auch von Kritikern Post erhalten. Dem Druck von allen Seiten wolle sich die Band nun entziehen.

Wer sich noch nicht sicher ist

• Rebecca Ferguson

Die 30-jährige Britin könnte sich einen Auftritt für Trump vorstellen, stellt allerdings eine Bedingung. Via Twitter ließ sie wissen, dass sie den Song „Strange Fruit“ performen wolle, einen Protestsong der Jazzsängerin Billie Holiday, in dem das Lynchen schwarzer Sklaven anprangert. Trumps Team hat sich noch nicht geäußert.

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(mit dpa)