Athen. Einer Wärmebildkamera verdankt ein Flüchtling an der türkisch-griechischen Grenze sein Leben. Ein anderer lag tot unter Schneemassen.

Griechische Rettungskräfte haben an der Grenze zur Türkei erneut einen toten Flüchtling geborgen. Der Mann sei bei dem Versuch ums Leben gekommen, den Grenzfluss Evros zu überqueren, berichtete die griechische Nachrichtenagentur ANA-MPA am Montag. Die Leiche des etwa 30-Jährigen war bereits mit gut einem Meter Schnee bedeckt, als sie in der Nähe der Ortschaft Feres entdeckt wurde.

Schlepper steckten in festgefrorener Kleidung

Ein weiterer, stark unterkühlter Flüchtling konnte gerettet werden, als die Region mit Wärmebildkameras abgesucht wurde. Zudem seien noch während der Bergung zwei Schleuser und sieben weitere Flüchtlinge festgesetzt worden. Die Schleuser hätten nicht fliehen können, weil ihre durchnässten Kleider bereits am Körper festgefroren waren.

In diesem Jahr sind auf der griechischen Seite des Grenzflusses zur Türkei bereits drei Flüchtlinge erfroren. Mehrere weitere Menschen wurden mit starken Unterkühlungen geborgen. Selbst bei Minusgraden versuchen Schlepper immer wieder, Flüchtlinge und Migranten durch das eiskalte Wasser zu schleusen.

UN fordern mehr Hilfe für Menschen in Lagern

Die UN haben angesichts der eisigen Temperaturen aber auch von den Regierungen mehr Hilfe für bedürftige Flüchtlinge gefordert. Auf der griechischen Insel Samos harrten noch immer 1.000 Menschen, darunter Familien mit Kleinkindern, in unbeheizten Zelten und anderen Behausungen aus.

Das UNHCR habe auf anderen griechischen Inseln bereits Hunderte Menschen aus Unterkünften evakuiert und in Sicherheit gebracht. Im Zentrum der serbischen Hauptstadt Belgrad hielten sich 1.200 Männer, darunter 300 unbegleitete Jungen, in kalten Gebäuden auf. (dpa/epd)