Berlin. Die Obamas haben „People“ ihr Abschiedsinterview gegeben. Präsident und First Lady gewährten dabei Einblicke in ihr Privatleben.

Zig Millionen Menschen weltweit verfolgten den Wahlabend in den USA mit Spannung, zitterten mit Hillary Clinton oder Donald Trump. Und was machte die First Lady Michelle Obama in dieser zumindest für Amerika historischen Stunde? Sie legte sich zeitig schlafen.

„Ich bin ins Bett gegangen“, verriet die Präsidentengattin nun einem Interview, das sie gemeinsam mit ihrem Mann Barack Obama dem amerikanischen „People“-Magazin gab. „Ich mag es nicht, politische Debatten zu verfolgen. Das mochte ich nie.“ Auch nicht dann, wenn ihr Mann beteiligt gewesen sei.

„Es lag in den Händen des Volkes“

Ihren Gang ins Bett am Wahlabend begründete Michelle Obama so: „Wenn du all das getan hast, was du tun konntest, dann ist der Rest einfach. Es lag in den Händen des amerikanischen Volkes.“

„The Obamas say Goodbye“, lautet die Schlagzeile auf der Titelseite des Magazins. Zudem veröffentlichte „People“ auf seiner Homepage ein Video mit Ausschnitten aus dem Gespräch. Und tatsächlich ist das Interview so etwas wie ein Abschiedsgruß des Paares aus dem Weißen Haus. Am 20. Januar wird Barack Obama die Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger Donald Trump übergeben.

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Der Übergang soll reibungslos erfolgen

Michelle Obama versprach eine reibungslose Übergabe des Weißens Hauses an die Trumps: „Wir sind bereit, mit der nächsten Regierung zusammenzuarbeiten und sicherzustellen, dass sie so erfolgreich wie möglich sein können. Denn das ist das Beste für dieses Land.“

Zuvor hatten die Obamas bereits bekanntgegeben, dass sie planen, die nächsten zwei Jahre in Washington zu bleiben – ungewöhnlich für einen ausgeschiedenen Präsidenten. Gewöhnlich ziehen sich die US-Präsidenten nach ihrer Amtszeit aus der Hauptstadt, um dem Nachfolger nicht in die Quere zu kommen. Ein Grund für den Schritt: Sasha (15), die jüngste Tochter der Familie, soll ihren Schulabschluss ohne Unterbrechungen machen können.

Obamas ziehen auf Anwesen in New York

Dazu mietete Obama ein Anwesen im Stadtteil Kalorama. Es erstreckt sich über etwa 760 Quadratmeter. In der viergeschossigen Villa befinden sich neun Schlafzimmer und mehr als acht Badezimmer. Der Vorbesitzer hatte das Haus im Mai 2014 für etwa 5,3 Millionen US-Dollar gekauft. Inzwischen soll das Anwesen rund eine Million Dollar mehr wert sein. Das Magazin „Town and Country“ veröffentlichte dazu eindrucksvolle Fotos.

In dem Interview äußerten sich die Obamas auch sehr persönlich zu ihren Töchtern. Etwa zu Malia, mit 18 Jahren die ältere der beiden, die im Herbst ihr Studium an der renommierten Harvard-Universität beginnen will. „Sie ist eine erwachsene Frau“, sagte Barack Obama dem Magazin. Sie sei jetzt bereit, das Elternhaus zu verlassen. Bei Michelle Obama klang es etwas anders: „Sie ist immer noch ein Baby.“

Michelle Obama: Die ehemalige First Lady

Gebildet, eloquent, leidenschaftlich: Wo Michelle Obama auftritt, zieht sie die Aufmerksamkeit auf sich – auch nach ihrem „Job“ der US-First Lady. Ihre vielen Fans überzeugt sie mit einer Mischung aus Intelligenz, Selbstbewusstsein und Leidenschaft.
Gebildet, eloquent, leidenschaftlich: Wo Michelle Obama auftritt, zieht sie die Aufmerksamkeit auf sich – auch nach ihrem „Job“ der US-First Lady. Ihre vielen Fans überzeugt sie mit einer Mischung aus Intelligenz, Selbstbewusstsein und Leidenschaft. © dpa | Jim Lo Scalzo
Bei einer Wahlkampfveranstaltung für Hillary Clinton im Oktober 2016 in New Hampshire las sie dem damaligen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump die Leviten. Dieser hatte in einem Video sexuelle Übergriffe gegen Frauen gutgeheißen. „Es reicht“, rief Michelle Obama, „das muss aufhören – sofort!“
Bei einer Wahlkampfveranstaltung für Hillary Clinton im Oktober 2016 in New Hampshire las sie dem damaligen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump die Leviten. Dieser hatte in einem Video sexuelle Übergriffe gegen Frauen gutgeheißen. „Es reicht“, rief Michelle Obama, „das muss aufhören – sofort!“ © dpa | Cj Gunther
Die Wutrede brachte ihr viel Bewunderung ein, nicht wenige Demokraten hielten sie für eine geeignete Kandidatin für die Präsidentschaftswahl. Ähnlich bejubelt wurde die Rede, die die ehemalige First Lady im Juli 2016 auf dem Parteitag der Demokraten in Philadelphia hielt.
Die Wutrede brachte ihr viel Bewunderung ein, nicht wenige Demokraten hielten sie für eine geeignete Kandidatin für die Präsidentschaftswahl. Ähnlich bejubelt wurde die Rede, die die ehemalige First Lady im Juli 2016 auf dem Parteitag der Demokraten in Philadelphia hielt. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Barack Obama lernte die Juristin in jener Kanzlei kennen, bei der sie nach ihrem Abschluss an der Harvard Law School 1988 zu arbeiten begann. Er wurde ihr damals als Praktikant zugewiesen. Die erste gemeinsame Zeit beschrieb sie einst mit den Worten: „Wir waren so jung, so verliebt und so verschuldet.“
Barack Obama lernte die Juristin in jener Kanzlei kennen, bei der sie nach ihrem Abschluss an der Harvard Law School 1988 zu arbeiten begann. Er wurde ihr damals als Praktikant zugewiesen. Die erste gemeinsame Zeit beschrieb sie einst mit den Worten: „Wir waren so jung, so verliebt und so verschuldet.“ © REUTERS | JIM BOURG
Das Paar heiratete am 18. Oktober 1992 in der Trinity United Church of Christ in Chicago.
Das Paar heiratete am 18. Oktober 1992 in der Trinity United Church of Christ in Chicago. © Reuters | REUTERS / HO
Ihre Liebe wurde sogar in Stein gemeißelt: Eine Plakette markiert jene Stelle in Chicago, wo sich das Paar zum ersten Mal geküsst hat – an der Ecke Dorchester Avenue und 53rd Street.
Ihre Liebe wurde sogar in Stein gemeißelt: Eine Plakette markiert jene Stelle in Chicago, wo sich das Paar zum ersten Mal geküsst hat – an der Ecke Dorchester Avenue und 53rd Street. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Michelle und Obama haben die gemeinsamen Töchter Malia (l.) und Sasha.
Michelle und Obama haben die gemeinsamen Töchter Malia (l.) und Sasha. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Michelle Obama wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Ihr Vater war Schlosser bei den Wasserwerken, die Mutter Sekretärin. Mit klugem Kopf und Strebsamkeit schaffte Michelle den Sprung an die Eliteuniversitäten Princeton und Harvard.
Michelle Obama wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Ihr Vater war Schlosser bei den Wasserwerken, die Mutter Sekretärin. Mit klugem Kopf und Strebsamkeit schaffte Michelle den Sprung an die Eliteuniversitäten Princeton und Harvard. © REUTERS | REUTERS / BRIAN SNYDER
Die Bildung von Mädchen machte sie zu einem ihrer großen Themen als First Lady. Unterstützung bekam sie dabei auch vom Broadway. Im September 2016 fand das Event „Broadway Shines A Light on Girls’ Education“ am Bernard B. Jacobs Theater statt. Michelle Obama, hier mit Schauspielerin Cynthia Erivo, moderierte den Abend.
Die Bildung von Mädchen machte sie zu einem ihrer großen Themen als First Lady. Unterstützung bekam sie dabei auch vom Broadway. Im September 2016 fand das Event „Broadway Shines A Light on Girls’ Education“ am Bernard B. Jacobs Theater statt. Michelle Obama, hier mit Schauspielerin Cynthia Erivo, moderierte den Abend. © REUTERS | ANDREW KELLY
Teil ihrer „Let Girls Learn“-Initiative waren auch Reisen in andere Länder. Diese Aufnahme zeigt sie mit einer Schülerin der Hun Sen Prasaat Bankong High School in Kambodscha.
Teil ihrer „Let Girls Learn“-Initiative waren auch Reisen in andere Länder. Diese Aufnahme zeigt sie mit einer Schülerin der Hun Sen Prasaat Bankong High School in Kambodscha. © REUTERS | REUTERS / Athit Perawongmetha
Ein weiteres Anliegen von Michelle ist und war gesunde Ernährung. Im Garten des Weißen Hauses baute sie Gemüse an und lud regelmäßig Kinder und Jugendliche ein.
Ein weiteres Anliegen von Michelle ist und war gesunde Ernährung. Im Garten des Weißen Hauses baute sie Gemüse an und lud regelmäßig Kinder und Jugendliche ein. © REUTERS | MIKE THEILER
Aber auch Sport und Bewegung ist Michelle Obama wichtig. Sie selbst trainiert täglich frühmorgens ihre Fitness. Und auch als Tänzerin macht Michelle eine gute Figur, wie sie im März 2015 bei der „Ellen DeGeneres Show“ unter Beweis stellte.
Aber auch Sport und Bewegung ist Michelle Obama wichtig. Sie selbst trainiert täglich frühmorgens ihre Fitness. Und auch als Tänzerin macht Michelle eine gute Figur, wie sie im März 2015 bei der „Ellen DeGeneres Show“ unter Beweis stellte. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Eine generelle Begeisterung für den Sport ist der First Lady in jedem Fall nicht abzusprechen, wie dieser leidenschaftliche Aufreger bei einem Basketballspiel zwischen den USA und Frankreich im Juli 2012 zeigt.
Eine generelle Begeisterung für den Sport ist der First Lady in jedem Fall nicht abzusprechen, wie dieser leidenschaftliche Aufreger bei einem Basketballspiel zwischen den USA und Frankreich im Juli 2012 zeigt. © Getty Images | Pascal Le Segretain
Und mit dem britischen Prinz Harry an der Seite ist durchaus auch Humor angesagt.
Und mit dem britischen Prinz Harry an der Seite ist durchaus auch Humor angesagt. © REUTERS | REUTERS / KEVIN LAMARQUE
Auch neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) machte Michelle eine gute Figur. Im Juni 2013 aßen die Obamas mit Kanzlerin Angela Merkel im Schloss Charlottenburg zu Abend.
Auch neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) machte Michelle eine gute Figur. Im Juni 2013 aßen die Obamas mit Kanzlerin Angela Merkel im Schloss Charlottenburg zu Abend. © Getty Images | Adam Berry
Welchen Anteil Michelle an seinen zwei Siegen bei den Präsidentschaftswahlen hat, weiß Barack Obama genau: Sie sei sein Fels, hat er einmal gesagt. Sie halte ihn auf dem Boden der Tatsachen. Immer wieder erwies sie sich als seine beste Wahlkämpferin.
Welchen Anteil Michelle an seinen zwei Siegen bei den Präsidentschaftswahlen hat, weiß Barack Obama genau: Sie sei sein Fels, hat er einmal gesagt. Sie halte ihn auf dem Boden der Tatsachen. Immer wieder erwies sie sich als seine beste Wahlkämpferin. © imago stock&people | imago stock&people
Seit Februar 2018 hängt Michelle nun in Öl gemalt in der National Portrait Gallery in Washington.
Seit Februar 2018 hängt Michelle nun in Öl gemalt in der National Portrait Gallery in Washington. © Mark Wilson
Kehinde Wiley, ein Künstler aus Los Angeles, bannte aber natürlich auch den 44. US-Präsidenten auf Leinen. Dem einstigen Präsidentenpaar scheint es zu gefallen.
Kehinde Wiley, ein Künstler aus Los Angeles, bannte aber natürlich auch den 44. US-Präsidenten auf Leinen. Dem einstigen Präsidentenpaar scheint es zu gefallen. © Mark Wilson
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