Berlin. Hessens Ministerpräsident hofft, dass Merkel bald ihre Kandidatur bekannt gibt. Und er schlägt eine Alternative zur Obergrenze vor.

Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) erwartet von Bundeskanzlerin Angela Merkel zeitnah eine Erklärung über eine erneute Kanzlerkandidatur. „Ich wünsche mir, dass die Bundeskanzlerin bald erklärt, dass sie 2017 für die Union wieder antritt“, sagte Bouffier unserer Redaktion. Der CDU-Vize betonte, er halte eine erneute Kanzlerkandidatur Merkels für richtig.

Merkel hatte zuletzt mehrfach erklärt, dass der „gegebene Zeitpunkt“ für eine Erklärung noch nicht gekommen sei. Im Dezember will sie sich als CDU-Vorsitzende wiederwählen lassen.

Bouffier fordert Ende des Unionsstreits

Bouffier forderte mit Blick auf die Bundestagswahl 2017 ein Ende des Streits zwischen CDU und CSU in der Flüchtlingspolitik: „Wir brauchen eine ganz starke Union. CDU und CSU sind am ehesten in der Lage, breite Wählerschichten an sich zu binden. Das gelingt uns aber nicht, wenn wir uns zerlegen. CDU und CSU müssen zusammenbleiben.“ In den allermeisten Fragen seien CDU und CSU sich einig.

Im Konflikt zwischen CDU und CSU um eine Obergrenze von Flüchtlingen schlug Bouffier als Kompromiss eine „Orientierungsgröße“ vor, auf die sich CDU und CSU verständigen könnten. „Dabei muss aber ein gemeinsames Verständnis entwickelt werden, was und wer genau darunterfällt“, erklärte der CDU-Vize. Er stellte auch fest: „In die Obergrenze für Flüchtlinge, die die CSU will, wird hineininterpretiert, es gehe entweder um Ordnung oder Unordnung.“ (FMG)