Mannheim/Schwerin. Mit Aussagen zu einer Unterstützung der NPD hatte AfD-Chef Meuthen für Aufsehen gesorgt. Nun rudert er zurück. Zumindest ein bisschen.

Erst konnte er sich eine Unterstützung der NPD vorstellen, nun distanziert er sich davon wieder: Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen lehnt eine Zusammenarbeit mit der rechtsradikalen Partei ab. „Wir haben eine ganz klare Abgrenzung zu allen extremistischen Positionen und Parteien“, sagte er am Donnerstag im Deutschlandfunk. Die NPD sei eine solche Partei. „Die AfD wird niemals mit Extremisten paktieren, kooperieren oder zusammenarbeiten.“

Zugleich bekräftigte Meuthen, man werde keine vernünftigen Vorschläge ablehnen, nur weil sie von der NPD stammten. Damit widersprach er sich – und erklärt seine Aussage mit der geringen Aussicht auf Umsetzung. In einem Parlament müsse man über die Sache abstimmen, sagte er dem Radiosender. Vernünftige Vorschläge seitens der NPD seien aber ebenso wenig zu erwarten wie ein Einzug der Partei in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern. Insofern sei dies eine „Geisterdebatte“.

Meuthen hatte in Interview für Aufsehen gesorgt

Am Mittwoch hatte Meuthen mit Äußerungen im „Mannheimer Morgen“ für Aufsehen gesorgt. So könne sich die AfD bei einem Wahlerfolg in Mecklenburg-Vorpommern auch eine Unterstützung der rechtsextremen NPD im Landtag vorstellen. „Wenn die NPD vernünftige Vorschläge macht, würden wir genauso wenig gegen sie stimmen, wie wenn das bei den Linken der Fall wäre“, hatte der AfD-Bundesvorsitzende gesagt. Kritik, mit solchen Äußerungen mache er die NPD salonfähig, wies Meuthen zurück.

Meuthen bestärkte in seinem Interview die Aussagen des AfD-Spitzenkandidaten in Mecklenburg-Vorpommern, Leif-Erik Holm, der angekündigt hatte, den Anträgen der NPD durchaus zustimmen zu wollen, sollte es dieser gelingen, wieder in den Schweriner Landtag einzuziehen.

Meuthen distanziert sich von „Identitären“

In Bezug auf die zunehmende Unterwanderung der Alternative durch die sogenannte „Identitäre Bewegung“, sagte Meuthen weiter in der Zeitung, man werde deren Erstarken verhindern. „Ich bin sehr wohl ein deutscher Patriot, aber ich bin kein Nationalist.“ Gerade in Thüringen pflegt die „Identitäre Bewegung“, die mit völkischen, kulturrassistischen und rechtsextremen Ideologien von sich reden macht, ein freundschaftliches Verhältnis zur AfD-Führung.

In Mecklenburg-Vorpommern wird an diesem Sonntag ein neuer Landtag gewählt. Die jüngsten Wahlumfragen sehen die AfD bei 19 bis 21 Prozent. Die NPD sitzt zwar derzeit im Landtag in Schwerin. In den Umfragen kommt sie aktuell aber nur auf 3 Prozent, was nicht für einen Wiedereinzug in das Landesparlament reichen würde. (dpa/aba)