Düsseldorf. Petra Hinz hat nach langem Ringen ihr Bundestagsmandat zum Monatsende niedergelegt. Auch das Datum für ihren SPD-Austritt ist fix.

Das war’s für Petra Hinz: Gut einen Monat, nachdem die Bundestagsabgeordnete aus Essen ihre Lebens(lauf)-Beichte abgelegt hat, zieht sie jetzt einen Schlussstrich unter ihr bisheriges politisches Leben. Wie der Essener SPD-Vorsitzende Thomas Kutschaty auf Anfrage bestätigte, teilte Hinz ihm am Montagabend per E-Mail mit, sie habe an diesem Tag sowohl ihren formellen Verzicht auf das Bundestagsmandat zum 31. August als auch den Austritt aus der SPD zum 5. September in die Post gegeben. Sie wolle, dass damit wieder Ruhe und neue Kraft Einzug in ihr Leben hielten.

Kutschaty: „Guter Schritt für alle Beteiligten“

Kutschaty quittierte die Ankündigung der langjährigen Bundestagsabgeordneten so reserviert wie in den letzten Wochen: „Ich finde gut, dass sie diese Entscheidung getroffen hat“, sagte er, „das ist ein guter Schritt für alle Beteiligten.“

Petra Hinz ist seit 1980 Mitglied der SPD, war in den letzten 13 Jahren sogar stellvertretende Vorsitzende des Unterbezirks, gehörte von 1989 bis 2005 dem Rat der Stadt Essen an und zog 2005 in den Deutschen Bundestag ein. Zwei Mal konnte sie ihren Wahlkreis direkt holen, bei der Bundestagswahl 2013 unterlag sie denkbar knapp ihrem CDU-Herausforderer Matthias Hauer.

Hochstapelei flog Mitte Juli auf

Der ist, was Petra Hinz über die letzten Jahre und Jahrzehnte zu sein vorgab: Jurist mit zwei Staatsexamen. Die Hochstapelei flog erst Mitte Juli auf, nachdem Hinz wegen massiver Mobbingvorwürfe aus Reihen ehemaliger Mitarbeiter ihres Berliner Bundestagsbüros in die Schlagzeilen geraten war.

Das beispiellose Medienecho schwoll umso mehr an, als Hinz ohne ersichtlichen Grund und sehr zum Ärger hiesiger Parteigenossen den Mandatsverzicht herauszögerte. Vor einigen Tagen signalisierte sie, die ihr dadurch zusätzlich zufallenden Gelder an eine Essener Einrichtung spenden zu wollen.

• Dieser Text ist zuerst auf DerWesten.de erschienen