Athen. Seit dem Putschversuch in der Türkei kommen wieder ungewöhnlich viele Flüchtlinge nach Griechenland. Das Land plant neue Unterkünfte.

Die Zahl der Flüchtlinge, die zu den griechischen Inseln übersetzen, steigt wieder stetig. Seit dem Putschversuch in der Türkei haben sich die Neuankünfte mehr als verdoppelt: Setzten in den ersten zwei Juliwochen 634 Flüchtlinge über, waren es in den ersten zwei Augustwochen 1277 Menschen. Die griechische Regierung will im ganzen Land neue Unterkünfte schaffen.

Nach Angaben des griechischen Flüchtlingskrisenstabs kommen derzeit im Schnitt täglich 200 Menschen an; von Samstag auf Sonntag waren es 111 Flüchtlinge. Im Vergleich zum Jahresbeginn, als zwischenzeitlich mehrere tausend Menschen täglich übersetzten, sind die Zahlen gering.

Maximal tausend Flüchtlinge pro Lager

Dennoch wolle Athen weitere Unterkünfte schaffen, sagte der Sprecher des griechischen Flüchtlingskrisenstabs, Giorgos Kyritsis, der Athener Zeitung „Kathimerini“ (Sonntag). Infrage kämen Lokalitäten im ganzen Land, Grenzregionen und kleine Inseln ausgenommen.

In den neuen Lagern sollten jeweils maximal tausend Menschen Platz finden, während manche Unterkünfte bisher bis zu 3000 Menschen beherbergen. Bestehende Lager, die den Ansprüchen nicht genügten, könnten als Ersatz dienen, falls der Flüchtlingszustrom wieder zunehme. Die Athener Regierung befürchtet ein Scheitern des Flüchtlingspakts der EU mit der Türkei, was ein erneutes Hochschnellen der Zahl der Flüchtlinge zur Folge haben könnte. (dpa)