Bagdad. Den IS-Milizen droht eine herbe militärische Niederlage: Falludscha im Irak, bisher in der Hand des IS, steht offenbar vor dem Fall.

Das irakische Militär hat nach offiziellen Angaben den Sturm auf die IS-Hochburg Falludscha begonnen. Die Armee habe den entsprechenden Einsatz am Montag eingeleitet, sagte ein Offizier unweit der Front. Eine Einheit stoße derzeit in die Stadt 50 Kilometer westlich von Bagdad vor. Aus dem südlichen Stadtbezirk Naimija waren Explosionen und Geschützfeuer zu hören.

Die irakische Armee hat die Offensive zur Rückeroberung von Falludscha vor einer Woche eingeleitet. Unterstützt wird sie von schiitischen Milizen. Falludscha ist komplett vom Militär eingekesselt. Der schiitische Milizenanführer Hadi al-Amiri hatte am Freitag erklärt, es werde nur noch „Tage, nicht Wochen“ dauern, bis die endgültige Schlacht um Falludscha beginne.

Hoher IS-Kommandeur in Falludscha getötet

Bei der Offensive auf Falludscha war nach US-Angaben bereits in der vergangenen Woche der Kommandeur der Islamisten in der Stadt getötet worden. Er sei bei Angriffen der von den USA geführten Allianz zur Unterstützung der irakischen Armee umgekommen, hatte ein Sprecher der US-Armee am Freitag mitgeteilt. Das werde den IS zwar nicht völlig stoppen. „Aber es ist ein Schlag.“

Die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) hatte Falludscha im Januar 2014 eingenommen. Nach Angaben der Vereinten Nationen hindert sie etwa 50.000 Zivilisten daran, die Stadt zu verlassen. Diejenigen, denen dennoch die Flucht gelang, berichteten nach UN-Angaben, dass einige Menschen in Falludscha bereits verhungert seien. (rtr)