Berlin. Der Zentralrat der Muslime will die am Montag gescheiterten Gespräche wieder aufnehmen. In der AfD wird indes interne Kritik laut.

Der Zentralrat der Muslime hat weitere Dialogbereitschaft mit der AfD signalisiert. Seine Tür bleibe weiterhin offen für Gespräche, sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek am Dienstag MDR Aktuell. „Wir haben unsererseits keine Forderung gestellt, die nicht erfüllbar sind. Natürlich wären sie erfüllbar gewesen, wenn man einfach das Grundgesetz wahrt“, erklärte Mazyek.

Der Zentralrat habe lediglich festgestellt, dass religiöses Leben existenziell eingeschränkt werde, „wenn ich in meinem Parteiprogramm vorschreibe, wie die Muslime Moscheen zu bauen haben oder dass Körperschaftsrechte nicht zugestanden werden“. Dies sei mit dem Grundgesetz nicht vereinbar, betonte Mazyek. Die AfD müsse für sich erklären, warum sie innerhalb ihres Parteiprogrammes verfassungsfeindliche Positionen bezieht.

AfD-Co-Chef kritisiert Vorbereitung

„Bei einem solchen Treffen sollten die Gesprächsthemen vorher sauber abgestimmt sein. Das war offenbar nicht der Fall“: Jörg Meuthen, Bundesvorsitzender der AfD.
„Bei einem solchen Treffen sollten die Gesprächsthemen vorher sauber abgestimmt sein. Das war offenbar nicht der Fall“: Jörg Meuthen, Bundesvorsitzender der AfD. © dpa | Christoph Schmidt

Nach Auseinandersetzungen über den Anti-Islam-Kurs der Partei hatten sich die Führungen des Zentralrats und der AfD am Montag erstmals persönlich in Berlin getroffen. Das Gespräch wurde nach einer Stunde von der AfD abgebrochen. Die Forderung des Zentralrats, islamfeindliche Positionen im Parteiprogramm zurückzunehmen, war für sie nicht akzeptabel.

Laut AfD-Vorstandsmitglied Albrecht Glaser gabe es zwischen ihm, dem niedersächsischen Landesvorsitzenden Armin-Paul Hampel und Parteichefin Frauke Petry eine Absprache bezüglich des Gesprächsabbruchs. Glaser sagte der „Bild“, man habe verabredet, das Gespräch abzubrechen, wenn der Zentralratspräsident sich weigert, den NSDAP-Vergleich zurücknehmen. „Das war die Eingangshalle, durch die Aiman Mazyek gehen sollte, bevor wir mit ihm über Inhalte sprechen“, sagte Glaser und bestätigte damit Vorab-Informationen von Zeit Online aus dem Bundesvorstand.

Der Co-Parteivorsitzende der AfD, Jörg Meuthen, übte im Anschluss Kritik an seinen Parteikollegen. „Bei einem solchen Treffen sollten die Gesprächsthemen vorher sauber abgestimmt sein. Das war offenbar nicht der Fall“, sagte Meuthen der „Bild“. (epd/dpa)