Bis zuletzt verteidigte Margot Honecker vehement die DDR. Nach 25 Jahren im chilenischen Exil ist sie nun in Südamerika gestorben.

Margot Honecker ist tot. Die Witwe des früheren DDR-Staats- und SED-Parteichefs Erich Honecker starb am Freitag im Alter von 89 Jahren im chilenischen Exil, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Umfeld der Familie in Santiago de Chile erfuhr.
Margot Honecker ist tot. Die Witwe des früheren DDR-Staats- und SED-Parteichefs Erich Honecker starb am Freitag im Alter von 89 Jahren im chilenischen Exil, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Umfeld der Familie in Santiago de Chile erfuhr. © dpa | Marcelo Hernandez
Die Trauerfeier sollte bereits am Samstag auf dem Friedhof Parque del Recuerdo in Santiago de Chile stattfinden. Am Montag soll ihr Leichnam eingeäschert werden. Auch ihr 1994 im Alter von 81 Jahren in Santiago gestorbener Mann war in Chile eingeäschert worden, die Asche wurde Margot Honecker übergeben.
Die Trauerfeier sollte bereits am Samstag auf dem Friedhof Parque del Recuerdo in Santiago de Chile stattfinden. Am Montag soll ihr Leichnam eingeäschert werden. Auch ihr 1994 im Alter von 81 Jahren in Santiago gestorbener Mann war in Chile eingeäschert worden, die Asche wurde Margot Honecker übergeben. © dpa | Frank Schumann
Die Ex-DDR-Ministerin für Volksbildung starb im Beisein ihrer Tochter Sonja und einer Krankenschwester, als Ursache wurde in chilenischen Medien eine Krebserkrankung genannt. In der DDR galt sie als kommunistische Hardlinerin – hier ein Bild mit dem DDR-Ministerpräsidenten Hans Modrow nach seiner Wahl am 13. November1989.
Die Ex-DDR-Ministerin für Volksbildung starb im Beisein ihrer Tochter Sonja und einer Krankenschwester, als Ursache wurde in chilenischen Medien eine Krebserkrankung genannt. In der DDR galt sie als kommunistische Hardlinerin – hier ein Bild mit dem DDR-Ministerpräsidenten Hans Modrow nach seiner Wahl am 13. November1989. © dpa | ---
Mehr als ein Vierteljahrhundert lang setzte die Funktionärin mit dem Blaustich im Haar von 1963 bis kurz vor dem Mauerfall sozialistische Ideologie in Schulen und Kindergärten eisern durch –  und verteidigte bis zum Tod die DDR. Das Foto zeigt den Staatsratsvorsitzender Honecker und seine Frau mit Egon Krenz (r., damals Vorsitzender der FDJ) bei einer Parade 1979 in Berlin.
Mehr als ein Vierteljahrhundert lang setzte die Funktionärin mit dem Blaustich im Haar von 1963 bis kurz vor dem Mauerfall sozialistische Ideologie in Schulen und Kindergärten eisern durch – und verteidigte bis zum Tod die DDR. Das Foto zeigt den Staatsratsvorsitzender Honecker und seine Frau mit Egon Krenz (r., damals Vorsitzender der FDJ) bei einer Parade 1979 in Berlin. © imago/Sven Simon | imago stock&people
Nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung hatten sie und ihr Mann zunächst in Moskau Zuflucht gefunden. Das Bild zeigt das Ehepaar Honecker und eine unbekannte Frau im März 1992 auf dem Gelände der chilenischen Botschaft in Moskau. Erich Honecker wurde 1992 ausgeliefert und in Berlin vor Gericht gestellt. Margot Honecker siedelte nach Santiago de Chile über, wo ihre Tochter Sonja lebte, die noch zu DDR-Zeiten einen Exil-Chilenen geheiratet hatte.
Nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung hatten sie und ihr Mann zunächst in Moskau Zuflucht gefunden. Das Bild zeigt das Ehepaar Honecker und eine unbekannte Frau im März 1992 auf dem Gelände der chilenischen Botschaft in Moskau. Erich Honecker wurde 1992 ausgeliefert und in Berlin vor Gericht gestellt. Margot Honecker siedelte nach Santiago de Chile über, wo ihre Tochter Sonja lebte, die noch zu DDR-Zeiten einen Exil-Chilenen geheiratet hatte. © dpa | Yuri Kadobnov
Anfang 1993, nach Einstellung seines Prozesses, folgte ihr der damals bereits schwerkranke Erich Honecker, der am 29. Mai 1994 ebenfalls in Santiago de Chile starb. Die Witwe hatte nach der Wiedervereinigung eisern an sozialistischen Überzeugungen festgehalten. Der Arbeiter- und Bauern-Staat sei das bessere System gewesen, betonte sie stets. Im Bild: Margot Honecker, Egon Krenz (l.) und Erich Honecker bei einer tänzerische Darbietung ausländischer Pioniere in der Pionierrepublik Wilhelm Pieck am Werbellinsee.
Anfang 1993, nach Einstellung seines Prozesses, folgte ihr der damals bereits schwerkranke Erich Honecker, der am 29. Mai 1994 ebenfalls in Santiago de Chile starb. Die Witwe hatte nach der Wiedervereinigung eisern an sozialistischen Überzeugungen festgehalten. Der Arbeiter- und Bauern-Staat sei das bessere System gewesen, betonte sie stets. Im Bild: Margot Honecker, Egon Krenz (l.) und Erich Honecker bei einer tänzerische Darbietung ausländischer Pioniere in der Pionierrepublik Wilhelm Pieck am Werbellinsee. © imago/Werner Schulze | imago stock&people
Honecker lebte zuletzt zurückgezogen in La Reina, einem Vorort der Hauptstadt Santiago de Chile. Sie nahm aber noch gelegentlich an Veranstaltungen der Kommunistischen Partei Chile teil und pflegte Freundschaften zu ehemaligen Führungskräften der Partei. Mehrere der südamerikanischen Genossen kannte sie aus deren Exil-Jahren in der DDR. Das Bild zeigt ein Treffen mit Daniel Ortega, dem Präsidenten Nicaraguas, im Juli 2008.
Honecker lebte zuletzt zurückgezogen in La Reina, einem Vorort der Hauptstadt Santiago de Chile. Sie nahm aber noch gelegentlich an Veranstaltungen der Kommunistischen Partei Chile teil und pflegte Freundschaften zu ehemaligen Führungskräften der Partei. Mehrere der südamerikanischen Genossen kannte sie aus deren Exil-Jahren in der DDR. Das Bild zeigt ein Treffen mit Daniel Ortega, dem Präsidenten Nicaraguas, im Juli 2008. © REUTERS | OSWALDO RIVAS
Margot Honecker beim XII. Bundeskongress des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands.
Margot Honecker beim XII. Bundeskongress des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands. © imago/Stana | imago stock&people
Volksbildungsministerin Honecker (r.) empfängt ihre vietnamesische Amtskollegin Nguyen Thi Binh in Berlin.
Volksbildungsministerin Honecker (r.) empfängt ihre vietnamesische Amtskollegin Nguyen Thi Binh in Berlin. © imago/Werner Schulze | imago stock&people
SED-Parteitag 1986: in der ersten Reihe KPdSU-Generalsekretär Michail Gorbatschow (2.v.l.) und Staatsratsvorsitzender Erich Honecker (3.v.l.), oben links Volksbildungsministerin Margot Honecker.
SED-Parteitag 1986: in der ersten Reihe KPdSU-Generalsekretär Michail Gorbatschow (2.v.l.) und Staatsratsvorsitzender Erich Honecker (3.v.l.), oben links Volksbildungsministerin Margot Honecker. © imago | imago
Opferverbände in Deutschland bedauerten nach Margot Honeckers Tod, dass sie nie strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden konnte. Sie habe zu den SED-Genossen gehört, die bis zum letzten Tag keine Kritik an ihrem eigenen Handeln zugelassen hätten.
Opferverbände in Deutschland bedauerten nach Margot Honeckers Tod, dass sie nie strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden konnte. Sie habe zu den SED-Genossen gehört, die bis zum letzten Tag keine Kritik an ihrem eigenen Handeln zugelassen hätten. © imago/Stana | imago stock&people
Ähnlich äußerte sich der Leiter der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe: „Sie war bis zum Tod eine böse, verstockte Frau“, sagte er der „Mitteldeutschen Zeitung“.
Ähnlich äußerte sich der Leiter der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe: „Sie war bis zum Tod eine böse, verstockte Frau“, sagte er der „Mitteldeutschen Zeitung“. © dpa | ---