Berlin. Die Bundesländer rechnen in diesem Jahr mit Kosten von knapp 17 Milliarden Euro für die Flüchtlinge. Das wäre doppelt soviel wie 2015.

Die Bundesländer rechnen für dieses Jahr mit doppelt so hohen Kosten für die Versorgung und Integration von Flüchtlingen wie im vergangenen Jahr. Wie das „Handelsblatt“ (Bezahlinhalt) am Freitag berichtete, haben die Länder dafür 16,7 Milliarden Euro in den Haushalten eingestellt. Erneut fordern sie nun mehr Geld vom Bund. „Wir brauchen eine neue Kostenverteilung in der Größenordnung, dass der Bund einen zweistelligen Milliardenbetrag zusätzlich übernimmt“, sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) der Zeitung.

Der Bund beteiligt sich seit vergangenem Jahr erstmals systematisch an den Flüchtlingskosten, indem er während des Verfahrens pro Asylsuchendem und Monat 670 Euro an die Länder zahlt. Er hat dafür eine Vorauszahlung von knapp vier Milliarden Euro geleistet. Am Jahresende sollen die tatsächlichen Kosten abgerechnet werden. Eventuell wird dann eine Nachzahlung fällig. Wie hoch genau der Finanzanteil des Bundes sein wird, lässt sich momentan noch nicht absehen.

Den Großteil der Kosten veranschlagen die Bundesländer dem Bericht zufolge für Wohnungen sowie Sprach- und Integrationskurse. Die geplanten Mittel für den Flüchtlingsbereich machen an den Länderhaushalten einen Anteil von drei bis acht Prozent aus. (epd)