Home Politik US-Wahlkampf Wahlkampf So funktionieren die US-Vorwahlen 07.06.2016, 19:48 Uhr • Lesezeit: 1 Minute Am 8. November wählen die US-Amerikaner einen neuen Präsidenten – oder eine Präsidentin. In Vorwahlen werden die Kandidaten ermittelt. Im Vorwahlkampf wird in den USA darüber entschieden, wer für die Demokraten und wer für die Republikaner zur Präsidentschaftswahl am 8. November antritt. Gewählt wird in allen 50 Bundesstaaten, der Hauptstadt Washington sowie den Territorien der USA (zum Beispiel Puerto Rico). Zur Bestimmung der Kandidaten gibt es zwei Methoden: die Parteiversammlungen, die „Caucuses“ genannt werden, und konventionelle Vorwahlen – „Primaries“. © dpa | Herb Swanson Bei den „Caucuses“ und „Primaries“ wird der Großteil der Delegierten für die Nominierungskongresse ausgesucht. Dort werden im Juli die Kandidaten für das Rennen ums Weiße Haus offiziell gekürt. Amtsinhaber Barack Obama darf nach seinen zwei Amtszeiten nicht erneut antreten. Er scheidet im Januar 2017 aus dem Amt, wenn sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin vereidigt wird. © dpa | Erik S. Lesser Die Vorwahlen begannen im Januar im US-Staat Iowa im Mittleren Westen des Landes. Am sogenannten „Super Tuesday“ (Super-Dienstag) fanden am 1. März dann zeitgleich Vorwahlen in einem Dutzend Staaten statt. © dpa | Jim Lo Scalzo Den „Caucus“ als Instrument für die Bestimmung von Parteikandidaten gibt es in den USA seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es handelt sich um kleine Parteiversammlungen. Sie finden in Versammlungshallen, Feuerwehrhäusern oder – in besonders ländlichen Gegenden – auch schon mal in der Küche eines Bauernhofes statt. Teilnehmen können manchmal nur 20 Wähler, manchmal auch Hunderte. Voraussetzung: Man darf als Republikaner nicht zugleich bei den Demokraten registriert sein – und umgekehrt. © dpa | Mike Nelson Am Ende der Versammlung müssen die Teilnehmer darüber abstimmen, welcher Bewerber sie am meisten überzeugt hat. Im Bundesstaat Iowa etwa tun die Republikaner dies geheim, die Demokraten offen. © REUTERS | DAVID BECKER Die Ergebnisse werden gesammelt und später auf Parteitagen unterschiedlicher Ebenen diskutiert und in der Regel bestätigt. Das Verfahren ist aufwändig und durch seinen lokalen Charakter für Meinungsforscher schwer vorherzusagen. © dpa | Mike Nelson „Caucuses“ werden in unterschiedlichen Spielarten in ungefähr einem Viertel der 50 US-Bundesstaaten und in einigen Überseegebieten angewendet. © REUTERS | DAVID BECKER In den meisten Staaten stimmen die Parteimitglieder und Sympathisanten dagegen per landesweiter Vorwahl (Primary) ab. © dpa | Justin Lane Ein Unterschied: Ein „Caucus“ wird von den Parteien organisiert, für Primaries sind die Bundesstaaten verantwortlich. © REUTERS | DAVID BECKER Bei den Primaries wird zwischen geschlossenen und offenen Vorwahlen unterschieden. © dpa | Erik S. Lesser Bei den „Closed Primaries“, den geschlossenen Vorwahlen, können nur registrierte Parteigänger von Demokraten oder Republikanern die Delegierten für die nationalen Nominierungsparteitage bestimmen. © REUTERS | CHRIS KEANE Bei den „Open Primaries“ sind alle registrierten Wähler dazu berechtigt. In den meisten Staaten sind die Wahlgänge „offen“. © dpa | Herb Swanson Einer der wichtigsten Tage im Vorwahlkampf ist... © REUTERS | JIM BOURG ...der „Super Tuesday“, 2016 war es der 1. März: Es gab Vorwahlen in Alabama, Alaska (nur Republikaner), Arkansas, Colorado, Georgia, Massachusetts, Minnesota, North Dakota (Republikaner), Oklahoma, Tennessee, Texas, Vermont, Virginia, Wyoming und im US-Außengebiet Samoa. © dpa | Justin Lane Am 1. März ging es um rund 900 Delegierte der Demokraten, etwa 20 Prozent der Gesamtzahl. Bei den Republikanern werden 600 Delegierte vergeben, etwa ein Viertel aller. Für den Gesamtsieg braucht ein Bewerber bei den Republikanern 1237 Delegierte. Bei den Demokraten muss der Sieger mindestens 2382 Delegierte auf sich vereinen. © dpa-infografik | dpa-infografik GmbH Um die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei bewarben sich die frühere Außenministerin Hillary Clinton (68), die inzwischen die für die Nominierung nötige Zahl der Delegiertenstimmen erreicht hat, und ... © REUTERS | L.E. BASKOW ...Bernie Sanders (74), Senator aus Vermont. Bei der National Convention, dem Parteitreffen der Demokraten vom 25. bis 28. Juli in Philadelphia, soll der Kandidat oder die Kandidatin offiziell gekürt werden. © REUTERS | BRIAN SNYDER Der republikanische Kandidat wird dann schon feststehen. Die Kür des Kandidaten bei der National Convention, dem Parteitreffen der Republikaner in Cleveland vom 18. bis 21. Juli, ist eher Show – üblicherweise steht der Kandidat schon lange vorher fest. 2016 ist es wohl der 69-jährige Milliardär Donald Trump – alle anderen republikanischen Kandidaten haben bereits aufgegeben. © REUTERS | JIM YOUNG Bei der Wahl am 8. November 2016 bestimmen die US-Bürger, wer in den nächsten vier Jahren im Weißen Haus das Sagen hat. Die Wahl findet immer am Dienstag nach dem ersten Montag im November statt. © imago/Eibner | imago stock&people Vermutlich in der Nacht zum 9. November wird feststehen, wer Nachfolger von US-Präsident Barack Obama wird. © dpa | Olivier Douliery / Pool Obama bleibt bis zum 20. Januar 2017 Präsident. An dem Tag wird seine Nachfolgerin oder sein Nachfolger vereidigt und... © dpa | Shawn Thew ...übernimmt die Amtsgeschäfte in der Machtzentrale in Washington. © imago/Eibner | imago stock&people dpa Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion Hinter den Kulissen der Politik - meinungsstark, exklusiv, relevant. 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