Seoul. Berichten nach hat Nordkorea eine Langstreckenrakete ins All geschossen. Solche Raketen sind geeignet, atomare Sprengköpfe zu tragen.

Trotz internationaler Warnungen hat Nordkorea nach südkoreanischen Angaben eine Langstreckenrakete abgefeuert. Der Start sei am Sonntagmorgen gegen 9.30 Uhr Ortszeit (1.30 Uhr MEZ) im Nordwesten des Landes erfolgt, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul mit. Auch der japanische Sender NHK berichtete von dem Start und erklärte, die Rakete sei offenbar über die südliche japanische Insel Okinawa in Richtung des Pazifischen Ozeans geflogen.

Der Raketenstart erfolgte nur einen Monat nach einem neuen nordkoreanischen Atomtest, der weltweit verurteilt worden war.

Nordkorea hatte angekündigt, einen „Erdbeobachtungssatelliten“ ins All schießen zu wollen. Die USA, Südkorea und Japan sehen darin jedoch einen verschleierten Test für die Technologie von Interkontinentalraketen. Solche Raketen sind das wichtigste Trägermittel für atomare Sprengköpfe.

Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats gefordert

Südkoreas Regierung, die USA und Japan habe nach dem nordkoreanischen Raketentest eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats in New York gefordert. Mehrere UN-Diplomaten sagten dem US-Sender Fox News, die Sitzung sei für Sonntagvormittag um 11 Uhr (Ortszeit) beantragt worden. Nordkorea hatte den Raketenstart vorverlegt, ursprünglich hatte das Land ein Startfenster zwischen dem 8. und 25. Februar vorgesehen. Das nordkoreanische Regime kündigte eine Stellungnahme für den Sonntagvormittag an.

Zuletzt hatte Nordkorea im Dezember 2012 eine Weltraumrakete gestartet.
Zuletzt hatte Nordkorea im Dezember 2012 eine Weltraumrakete gestartet. © dpa | Kcna

Nordkorea hatte zuletzt Ende 2012 eine Weltraumrakete gestartet. Der Start wurde damals weltweit verurteilt. Nach dem vierten Atomtest Nordkoreas am 6. Januar dieses Jahres nahm der UN-Sicherheitsrat Diskussionen über schärfere Sanktionen gegen das kommunistische Regime in Pjöngjang auf. (dpa/rtr)