Berlin. Vor dem Weltklimagipfel in Paris trafen sich Zehntausende Demonstranten in Berlin. Es gab bunte Plakate für einen bunten Planeten.

Aus Sicherheitsgründen sind zum Weltklimagipfel in Paris Demonstrationen verboten worden. Die Terroranschläge von Paris werfen so auch ihren Schatten auf die UN-Konferenz, die am Montag startet. Doch in anderen Metropolen der Welt gingen Zehntausende Menschen am Sonntag auf die Straße. Sie setzten dem Schatten des Terrors bunte Plakate entgegen und demonstrierten so für ein stärkeres Engagement im Umweltschutz.

Für mehr Klimaschutz und gegen die Nutzung von Kohlekraft sind in Berlin nach Angaben der Veranstalter 17.000 Menschen auf die Straße gegangen. Die Polizei sprach von knapp 10.000 Teilnehmern. Unter dem Namen „Global Climate March“ waren weltweit zahlreiche Demonstrationen geplant.

Transparente gegen Angela Merkel und den „Kohlesaurier“

Mit zahlreichen Schildern und bunten Attrappen wie etwa einem „Kohlesaurier“ zogen die Demonstranten bei Schmuddelwetter in Berlin vom Hauptbahnhof zum Brandenburger Tor. Viele Schilder richteten sich an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Zu sehen war etwa die Aufschrift „Frau Merkel: Klima schützen, Kohle stoppen“. Menschen jeden Alters waren dabei. „Der Klimawandel bedroht uns alle gleich“, sagte ein Sprecher der Bürgerbewegung Avaaz, die den Marsch mitveranstaltet hatte. Zu den Organisatoren gehörten auch etwa die Umweltschutzorganisation Greenpeace, der Naturschutzbund (Nabu) und die Umweltstiftung WWF.

Es gehe darum, bei dem Weltklimagipfel den Stimmen der Bürger Gehör zu verschaffen, sagte der Sprecher. Die Veranstalter forderten einen ambitionierten, verbindlichen und gerechten Klimavertrag in Paris, einem kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien bis 2050 und einen Kohleausstieg bis spätestens 2040.

Die zwölftägige UN-Klimakonferenz in Paris beginnt am Montag. Ziel ist ein verbindlicher Vertrag, um den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase zu drosseln und die Erderwärmung einzudämmen. Nach den Terroranschlägen von Paris steht das Treffen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Am Samstag hatten Klimaaktivisten in Frankfurt einen Sonderzug mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) auf dem Weg nach Paris gestoppt. (dpa)

So bunt wurde beim Climate March demonstriert

Kurz vor dem Weltklimagipfel der UN in Paris demonstrieren weit über 10.000 Menschen in Berlin mit bunten Bannern für ein stärkeres Umweltengagement.
Kurz vor dem Weltklimagipfel der UN in Paris demonstrieren weit über 10.000 Menschen in Berlin mit bunten Bannern für ein stärkeres Umweltengagement. © dpa | Gregor Fischer
Die Demonstration war Teil des „Global Climate Marchs“, einer internationalen Reihe von Veranstaltungen.
Die Demonstration war Teil des „Global Climate Marchs“, einer internationalen Reihe von Veranstaltungen. © dpa | Gregor Fischer
Der Marsch begann am Hauptbahnhof. Auf Plakaten war ein Eisbär zu sehen, der ruft: „Save Me!“ (Rette mich!) und „Go Green or go Home“ (Mache es grün oder geh nach Hause).
Der Marsch begann am Hauptbahnhof. Auf Plakaten war ein Eisbär zu sehen, der ruft: „Save Me!“ (Rette mich!) und „Go Green or go Home“ (Mache es grün oder geh nach Hause). © dpa | Gregor Fischer
Mit der Siegessäule im Hintergrund führte der Demonstrationszug über die Straße des 17. Juni.
Mit der Siegessäule im Hintergrund führte der Demonstrationszug über die Straße des 17. Juni. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
Schließlich ging es am Reichstag vorbei Richtung Brandenburger Tor, wo die Schlusskundgebung stattfand.
Schließlich ging es am Reichstag vorbei Richtung Brandenburger Tor, wo die Schlusskundgebung stattfand. © dpa | Gregor Fischer
Die Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor wurde von einem Bühnenprogramm begleitet.
Die Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor wurde von einem Bühnenprogramm begleitet. © dpa | Gregor Fischer
An dem „Climate March“ in Berlin nahmen junge...
An dem „Climate March“ in Berlin nahmen junge... © Getty Images | Carsten Koall
...und etwas ältere Demonstranten teil.
...und etwas ältere Demonstranten teil. © Getty Images | Carsten Koall
Bereits am Samstag hatten Mitglieder der Partei „Bündnis90/die Grünen“ gegen die Klimapolitik der Bundesregierung demonstriert.
Bereits am Samstag hatten Mitglieder der Partei „Bündnis90/die Grünen“ gegen die Klimapolitik der Bundesregierung demonstriert. © dpa | Gregor Fischer
Aufgrund der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen zum Klimagipfel in Paris, sind dort keine Demonstrationen erlaubt. Deshalb fand eine große Demonstration am Sonntag in der französischen Metropole Marseille statt.
Aufgrund der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen zum Klimagipfel in Paris, sind dort keine Demonstrationen erlaubt. Deshalb fand eine große Demonstration am Sonntag in der französischen Metropole Marseille statt. © REUTERS | JEAN-PAUL PELISSIER
Trotz des Verbotes waren jedoch in Frankreich zahlreiche Demonstranten zusammengekommen. Sie bildeten unter anderem Menschenketten. Am Platz der Republik kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die Tränengas einsetzte.
Trotz des Verbotes waren jedoch in Frankreich zahlreiche Demonstranten zusammengekommen. Sie bildeten unter anderem Menschenketten. Am Platz der Republik kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die Tränengas einsetzte. © REUTERS | ERIC GAILLARD
Nach kurzer Zeit wurden die Versammlungen aufgelöst.
Nach kurzer Zeit wurden die Versammlungen aufgelöst. © REUTERS | ERIC GAILLARD
Auch in London kamen Hunderte Demonstranten zusammen, um sich für einen besseren Umgang mit unserer Umwelt einzusetzen.
Auch in London kamen Hunderte Demonstranten zusammen, um sich für einen besseren Umgang mit unserer Umwelt einzusetzen. © dpa | Andy Rain
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