Leipzig. Erst 2015 wurde der Rundfunkbeitrag um einige Cent gesenkt. In den kommenden Jahren müssen sich Zuschauer auf Mehrkosten einrichten.

  • Wegen steigender Kosten könnte der Rundfunkbeitrag nach 2020 steigen
  • Der Vorsitzende der zuständigen Kommission spricht von mehr als einem Euro
  • Begründet wird das mit zusätzlichen Aufwendungen für die Technik

Nach Einschätzung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) könnte der Rundfunkbeitrag deutlich steigen. „Zahlen kann man erst abgeben, wenn man weiß, was 2019/2020 auf dem Tisch liegt. Aber ich gehe davon aus, dass das auf jeden Fall über einem Euro Zusatzbeitrag liegen wird“, sagte Heinz Fischer-Heidlberger, Vorsitzender der KEF.

Man werde es in der nächsten Gebührenperiode nach 2020 wegen der steigenden Kosten nicht hinbekommen, den Beitrag stabil zu halten, sagte Fischer dem Mitteldeutschen Rundfunk. Es sei eine Beitragserhöhung in einer „ungewohnten Größenordnung“ möglich.

KEF lobt die Sparmaßnahmen der Sender

„Spardruck ist notwendig, um die Strukturen zu verändern und neue Aufgaben bewältigten zu können“, so der KEF-Chef. „Da sind die Anstalten gut unterwegs.“ Für die öffentliche Akzeptanz des Rundfunkbeitrags sei es wichtig, ihn möglichst gering zu halten. „Aber es gibt natürlich auch durch die Technikveränderungen, durch die Ausdehnung der Mediatheken und Telemedien zusätzliche Aufwendungen. Alles muss finanziert sein.“

Bis 2020 beträgt der Rundfunkbeitrag 17,50 Euro monatlich pro Haushalt. Bis zum März 2015 lag der Beitrag bei 17,98 Euro. ARD und ZDF müssen vor der neuen Beitragsperiode ihren Finanzbedarf der KEF mitteilen. Die KEF macht dann einen Vorschlag zur Beitragshöhe. Die Entscheidung fällen die Länderchefs.

ARD und ZDF haben in den vergangenen Tagen angekündigt, die Kosten deutlich zu senken. Die ARD hatte in diesem Zusammenhang angekündigt, bis 2020 insgesamt 370 Stellen abzubauen. Das ZDF werde im selben Zeitraum 141 Stellen streichen. (dpa)