Berlin. Die sechste Staffel „Game of Thrones“ läuft jetzt auf RTL II: Es gibt weniger Sex als früher, aber es ist weiterhin blutig und brutal.

In Deutschland steht der Frühling vor der Tür, doch in Weste­ros naht der Winter. Und der ist bekanntlich lang in den Sieben Königslanden. Wo es Drachen und Wildlinge gibt und mächtige Adelsfamilien um den Eisernen Thron kämpfen. Von Samstag an zeigt RTL2 die sechste Staffel „Game of Thrones“ (GoT) erstmals im frei empfangbaren deutschen Fernsehen.

Sicherheitshalber hat der Sender in den vergangenen Wochen noch einmal die ersten fünf Staffeln wiederholt. Denn ohne Vorkenntnisse einzutauchen in diese mittelalterlich wirkende Welt ist ungefähr so, als beginne man, Mario Puzos „Paten“ 100 Seiten vor dem Ende zu lesen. Zu komplex und verschachtelt ist die Handlung, viel zu groß die Zahl der handelnden Figuren, als dass man noch irgendetwas verstehen würde.

Siebte Staffel läuft ab 17. Juli auf Sky

Ist man allerdings vertraut mit der Handlung, darf man aufatmen. Denn auch in der sechsten Auflage wird man sofort wieder hineingezogen in das Universum, das der US-Schriftsteller George R. R. Martin in der Buchreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ seit den 90er-Jahren geschaffen und das der Sender HBO seit 2011 so grandios verfilmt hat.

Für Staffel sechs gab es allerdings keinen Roman mehr. Denn Martin ist mit dem Schreiben nicht nachgekommen. Angeblich haben sich David Benioff and D.B. Weiss, die Macher der TV-Serie, deshalb mit dem Schriftsteller zusammengesetzt, um zu erfahren, in welche Richtung die noch ausstehenden Bücher gehen sollen.

Die Handlung auch nur ansatzweise zu verraten, würde den Rahmen sprengen. Deshalb nur so viel: Es gibt weniger Sex als früher, aber nach wie vor ist GoT blutig und brutal, kann überraschen und schockieren. Auch weil nach wie vor niemand der bis in die Nebenrollen exzellent gecasteten Besetzung sicher ist vor dem plötzlichen Serientod. Manchmal sogar nicht einmal davor, wieder zum Leben erweckt zu werden.

Besonders das Ende ist meisterhaft

Viele Intrigen gibt es und überraschende Bündnisse. Und nach zehn Folgen haben sich die Machtverhältnisse in weiten Teilen des Riesenreiches dann noch komplett verschoben – was erwartungsgemäß nicht durch freie Wahlen geschehen ist. Wer unten war, ist plötzlich ganz oben. Wer oben war, ist meistens tot und selten friedlich gestorben.

In der vorletzten Folge tobt wieder einmal eine gigantische Schlacht, so hart und grausam, wie es vielleicht noch keine andere zuvor gegeben hat im TV. Beinharten Fans der Bücher wird vieles wahrscheinlich nicht gefallen.

Otto Normalzuschauer aber dürfte den Fernseher zufrieden ausschalten. Auch weil er endlich einmal das Gefühl hat, dass es dieses Mal wirklich die Richtigen getroffen hat. Dass die, die bestraft wurden, es schon lange verdient hatten.

Meisterhaft werden am Ende viele der Handlungsstränge zusammengeführt und die Weichen gestellt für die siebte Staffel, die in Deutschland ab 17. Juli bei Sky zu sehen ist. Dennoch ist unklar, wer sich im Finale 2018 die Krone aufsetzen darf. Zumal es ja auch noch die mystischen Weißen Wanderer und ihre nahezu unbesiegbare ­Armee von Untoten gibt.

Fazit: Die 6. ist die bisher beste GoT-Staffel.

Samstag, 11. März, RTL II, 20.15 Uhr