Berlin. Der Wendler übt sich in „Goodbye Deutschland“ an Pumpgun und Bazooka. Eine Villa will sich dagegen noch immer nicht finden lassen.
Ah, es ist so weit! Michael Wendler stellt sich in Florida endlich der alles entscheidenden Frage: „Bin ich bereit, abzufeuern?“ Und nein, es geht nicht darum, einen neuen Hit in den Top 100 zu platzieren… obwohl es dafür auch mal wieder Zeit wäre; gut, dass „The Wändler“ bereits am neuen Album werkelt. Nein, es geht, ganz klar, um Waffen!
Die gehören nämlich zur Wahlheimat des Schlagersängers, genau wie Burger und die Golden Gate Bridge: Auf 100 Bürger kommen laut Vox stolze 90 Waffen. Wer wie der Wendler zur „Community“ dazugehören will, greift also zu Beretta und Bazooka. Praktisch auch, dass Waffen „dich in diesem Land stolz, frei, männlich machen“, und dann erst diese „Dominantheit“.
Wendler mit Erfolg am Schießstand
Obwohl der Wendler noch nicht weiß, ob er das wirklich gutheißen kann. Aber dafür ist ja noch (Sende-)Zeit und so geht es erstmal in den Waffengroßmarkt, später dann zum Schießstand. Und ach, ist das „hier alles abgefahren“. Da zielt der Wendler, immerhin Ex-Zivildienstleistender, einmal, und, peng!, trifft voll ins Schwarze. Ein Naturtalent!
Und entspannend ist das Ballern auch noch, spaßig geradezu. Wenn nur die Pumpgun nicht so eine Wucht hätte, und die Kriminalität nicht wäre. Und der 44-Jährige wüsste, warum bei „Schroat“ immer alle mit den Schultern zucken? Egal. Denn so richtig überzeugt den Wendler das große Hobby seiner neuen Landsleute sowieso nicht. Mehr als eine Spielzeugknarre kommt ihm jedenfalls vorerst nicht in seine Villa.
So lebt der Wendler jetzt in Florida
Unentschlossenheit beim Hauskauf
Fassen wir den Wendlerschen Ausflug in die Waffenwelt mit den Worten seiner Gattin Claudia zusammen: „Abgesehen davon, dass man Menschen verletzten könnte, ist es ein schönes Hobby.“ Sieh an. Als nette Freizeitbeschäftigung entpuppt sich für Familie Wendler auch das Shoppen schöner Häuser. Oder besser: die Suche danach.
Denn wie auch schon beim Waffenkauf herrscht hier große Unentschlossenheit. Dabei bemüht sich „die deutsche Top-Immobilienmaklerin“ Nadja Brunner wirklich! Fliegt die Familie im schon von Tom Cruise gebuchten Heli durch die Gegend, was dem Wendler fast zu viel wird (die neue Bescheidenheit, wir erinnern uns!). Schon wartet eine Fan-Meute von mindestens fünf Personen am Hubschrauber-Landeplatz. „Mein Image“, klagt der Wendler, „es eilt mir voraus!“
„Fühlt sich an wie in einer Kleingartenanlage in Deutschland!“
Und so erkundet der Sänger standesgemäß ein – leider, leider – weniger standesgemäßes Haus: eine Villa mit 600 Quadratmetern Wohnfläche, vier Schlafzimmer, acht Badezimmer, eigener Weinkeller, Wendeltreppe. Ein Augenschmaus? Von wegen! Nicht für den Wendler. 2,2, Millionen Dollar plus 38.000 Dollar Steuern jährlich sind zu viel, und ein Infinity-Pool wirkt sowieso geradezu „gewöhnlich“.
Und dann erst diese bewachte Anlage! „Fühlt sich an wie in einer Kleingartenanlage in Deutschland!“, motzt der Liedermacher. Ach ja, die Ansprüche. Überhaupt scheint diese Behausung viel zu „heruntergekommen“, mit den verwinkelten Räumen und den vielen Säulen. Sind wir denn in Griechenland?! „Vollkatastrophe“, findet der Wendler.
Super Wetter statt super Hütte
Ein Glück, dass der Schlagerstar sowieso keine super Hütte braucht. Er genießt „viel lieber das Wetter und die Schönheit“ seiner Wahlheimat, und das geht bekanntlich besser außerhalb der Säulen-freien vier Wände. „Zeit ist mein größter Luxus!“, frohlockt der Wendler, der sogleich seine Tochter Adeline zu einem Basketballspiel begleiten kann – wo schon das nächste Highlight auf ihn wartet.
Das Hand-aufs-Herz-Legen der Amis während ihrer Nationalhymne lässt den 44-Jährigen förmlich niederknien. „Da bekomme ich immer Gänsehaut!“, äußert sich der Wendler ganz gerührt. „Warum können wir das in Deutschland nicht auch machen?“ Eine alles entscheidende Frage.