Essen. In neuen TV-Serien toben Geister, Ungeheuer und der Teufel. ZDFneo zeigt „Outcast“ und „Wayward Pines“. Bei ProSieben kommt „Lucifer“.

Dämonen, Teufel, Ungeheuer. Das Grauen hat viele Gesichter. In gleich drei neuen Serien sucht das Böse in dieser Woche deutsche TV-Zuschauer heim. ZDFneo zeigt am Dienstag „Outcast“ (22.30 Uhr) und „Wayward Pines“ (23.20 Uhr), bei ProSieben treibt ab Mittwoch „Lucifer“ (22.10 Uhr) höchstpersönlich sein Unwesen.

„Outcast“: Kyle Barnes (Patrick Fugit, r.) versucht Caleb (Abraham Benrubi, l.) den Dämon auszutreiben.
„Outcast“: Kyle Barnes (Patrick Fugit, r.) versucht Caleb (Abraham Benrubi, l.) den Dämon auszutreiben. © ZDF und Kent Smith | Kent Smith

Je kleiner der Ort, desto merkwürdiger die Menschen, die dort leben. In „Outcast“ geht es nach Rome. 5544 Einwohner und ein Dämon. Mindestens einer. Und der treibt nicht erst seit gestern hier sein Unwesen. Nun aber gibt es zwei Männer, die ihm entgegentreten: der trinkfeste Prediger Reverend Anderson (Philip Glenister) und Kyle Barnes (Patrick Fugit), offenbar ein widerwilliger, aber guter Bekannter der Kräfte aus der Unterwelt. Zusammen ziehen sie von Haus zu Haus und exorzieren, was das Zeug hält.

Orte des Grauens

„Outcast“ stammt aus der Feder von Robert Kirkman, der auch die unfassbar erfolgreiche Serie „The Walking Dead“ erdacht hat. Beinahe erwartungsgemäß wird es dann hin und wieder auch blutig und brutal, ja regelrecht ekelig. Meist aber ist der Horror in dieser trostlosen Kleinstadt recht subtil, kaum zu sehen, aber dennoch spürbar. Die Action-Einlagen sind kurz, Dialoge dagegen oft sehr lang. Erzählt wird ruhig, die Spannung steigt langsam und irgendwann droht die Welt unterzugehen.

„Wayward Pines“: Beverly (Juliette Lewis, l.) verrät Ethan (Matt Dillon, r.) alles, was sie über Wayward Pines weiß.
„Wayward Pines“: Beverly (Juliette Lewis, l.) verrät Ethan (Matt Dillon, r.) alles, was sie über Wayward Pines weiß. © ZDF und Liane Hentscher | Liane Hentscher

Von Rome geht es direkt im Anschluss nach „Wayward Pines“. Auch eine Kleinstadt, auch mit einem Geheimnis und vielen sonderbaren Menschen. Ethan Burke (Matt Dillon) heißt der Secret-Service-Agent, der eigentlich das Verschwinden zweier Kollegen untersuchen soll, nun aber – angeblich nach einem Unfall – im örtlichen Krankenhaus aufwacht. Fortan kann er weder seine Familie erreichen, noch findet er einen Weg heraus aus der Stadt. Halluziniert er, steht er unter Drogen oder ist er gar Versuchskaninchen der Regierung?

Lichter der Großstadt

Bis der Zuschauer auf diese Fragen eine Antwort findet, vergehen einige Folgen. Und wer sich nach den ersten Teilen schon auf dem Weg nach „Twin Peaks“ wähnte, findet sich am Ende eher in einer Welt à la „Walking Dead“ wieder.

„Ludicer“: Partys, Frauen und Alkohol: Lucifer (Tom Ellis) lässt es sich im glamourösen Nachtleben von Los Angeles gutgehen.
„Ludicer“: Partys, Frauen und Alkohol: Lucifer (Tom Ellis) lässt es sich im glamourösen Nachtleben von Los Angeles gutgehen. © ProSieben | ProSieben

Mittwochabend locken dann die Lichter der Großstadt. Denn Lucifer (Tom Ellis) ist es in der Hölle zu langweilig geworden. Deshalb ist er nach Los Angeles gezogen, hat einen Nachtclub eröffnet. Passt ja, schon wegen der vielen Sünden. Aber während er in Maßanzügen zecht, mit dem Cabrio durch die nächtlichen Straßen fährt und reihenweise die Frauen verführt, wird eine gute Bekannte von ihm ermordet. Fortan – so viel Kalauer muss sein – ist der Teufel los.

Der Fürst der Finsternis

Eingefangen wird er von der Detektivin Chloe Decker (Laren German), die Lucifers Selbstjustiz im Keim erstickt und sich ansonsten wenig beeindruckt zeigt vom Fürsten der Finsternis. Logisch, dass der sich herausgefordert fühlt und fortan in diversen Mordfällen ermittelt. „Lucifer“ hat eine interessante Grundidee, wird aber im Laufe der ersten Staffel immer wieder zu einer normalen US-Krimi-Serie mit recht konventionellen Fällen und einer Verschwörung als rotem Faden.

Wirklich gut wird es, wenn die Titelfigur ihre böse Seite ausleben darf. Aber dazu kommt sie nur selten. Wer Serien wie „Castle“ oder die „Navy CIS“-Reihen mag, wird bei „Lucifer“ dennoch recht gut unterhalten. Auch wenn man sich bald fragen dürfte, warum Tom Ellis so grauenhaft blasiert synchronisiert wurde.