Essen. Im ARD-Film „Schnitzel geht immer“ gehen Armin Rohde und Ludger Pistor zum Arbeitsamt. Und präsentieren eine schnöde Start-up-Idee.

„Wir essen ein bisschen viel Schnitzel in letzter Zeit“, fällt es dem Dortmunder Günther Kuballa (Armin Rohde) auf. Was bedeuten könnte, dass ihm das Essen seines peniblen Kumpels Wolfgang Krettek (Ludger Pistor) doch etwas eintönig erscheint. Er hat damit auch die Situation des Films „Schnitzel geht immer“ getroffen, bereits der dritte in einer Reihe, die 2010 mit „Schnitzel für drei“ begann und 2013 mit „Schnitzel für alle“ fortgeführt wurde.

Immer stehen die beiden Arbeitslosen im Mittelpunkt der Komödien, in denen sich Kuballa, der ehemalige Zoowärter, und Krettek, der Fachmann für Herrenoberbekleidung, umsonst abstrampeln, um wieder an einen Job zu gelangen. Spätestens aber dieser dritte Film, inszeniert von Wolfgang Murnberger, zeigt auch deutlich die Standardisierung auf, in die das Duo inzwischen geraten ist.

Starke Hauptdarsteller

Immer träumen die beiden vom Geld, nicht um es auf den Kopf zu hauen, sondern um damit den Grundstock für ein neues Arbeitsleben zu schaffen. Im herrlich schrägen Debutfilm ringen sie verzweifelt mit ihrem Gewissen, als ihnen plötzlich ein Koffer mit Erspartem vor die Füße fällt. Es ist ja auch schwer, denn die Kohle gehört einem dementen Nachbarn, dem sie täglich über den Weg laufen.

Im zweiten Film dann treffen sie auf eine Behinderten-WG, wo sie auf einen jungen Autisten aufmerksam werden, mit dessen Kenntnissen im Zahlenbereich sie eine Spielbank ausnehmen wollen. Auch hier schlägt am Ende das gute Herz unserer Helden, und sie spenden den Gewinn. Und nun also Teil drei. Auch hier geht es wieder um einen Gewinn, der am Ende geopfert werden muss. Nur, dass die beiden Männer auf der Suche nach Arbeit diesmal an einen Zettel geraten, auf dem Teile von richtigen Antworten für die nächste Ausgabe der Show „Quiz Doppel“ stehen.

Neue Start-up-Idee

Natürlich ist das immer noch komisch und mit viel Witz serviert, weil die beiden Hauptdarsteller in ihrer Gegensätzlichkeit schon die halbe Miete sind. Keiner kann so herrlich aus der Haut fahren wie Armin Rohde und keiner so ängstlich um Ordnung und Deeskalation bemüht sein wie Ludger Pistor.

Wenn sie gleich zu Anfang wieder einmal mit einer neuen Start-up-Idee beim Arbeitsamt vorstellig werden und auf ihre Feindin, die Sachbearbeiterin Gottschalk (Ramona Kunze-Libnow), treffen, kann man das Zusammenspiel der beiden am besten studieren. Denn natürlich wird ihr Vorschlag, einen Druckerladen für T-Shirts zu eröffnen, geradezu zerfetzt.

Startkapital gewinnen

Irgendwie gelingt es ihnen, an die Quizfragen zu gelangen. Nur ihr Startkapital wollen sie erspielen, schärft Kretteck seinem Kumpel immer wieder ein. Doch natürlich will der dann im Rausch des Erfolges einfach immer weitermachen, obwohl ihm den versierten Proust-Kenner eigentlich keiner mehr so recht abnimmt.

Fazit: Von der Standardisierung der „Schnitzel“-Geschichten mal abgesehen, kann das dank der Hauptdarsteller noch immer ein ganz vergnüglicher Abend werden. Und dass Kuballa sich hier in eine alleinerziehende Harz-4-Empfängerin verliebt, könnte einer vierten Folge vielleicht neuen Schwung verleihen.

Mittwoch, 18. Januar, ARD, 20.15 Uhr