Berlin. Als Profi-Fußballer hat Thomas Häßler die ganz großen Titel gewonnen. Privat musste er schon früh einen Schicksalsschlag verkraften.

  • Name: Thomas Jürgen Häßler
  • Geburtsdatum: 30. Mai 1966
  • Beruf: Fußballtrainer, Ex-Profifußballer

1984 stand er im Finale des Uefa-Pokals, 1990 wurde er Fußball-Weltmeister, 1996 Europameister. Und 2017? Da kämpft Thomas „Icke“ Häßler um den Titel des RTL-Dschungelkönigs. Der Held von einst tief gefallen?

„Icke, ganz unten“, titelte Anfang vergangenen Jahres die FAZ. Häßler, einer der größten deutschen Fußballer, unter Vertrag etwa bei Juventus Turin, AS Rom und Borussia Dortmund, hatte seinen ersten Vertrag als Cheftrainer unterschrieben. Beim Club Italia Berlino. In der achten Liga.

Das sind die Dschungelcamp-Kandidaten

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    Thomas Häßler erfährt wieder Wertschätzung

    Doch was von außen wie ein Abstieg aussieht, ist für Häßler selbst der Weg zurück zum Glück. Nach Jahren der Gefälligkeiten von alten Weggefährten und Klubs (Techniktrainer beim 1. FC Köln, Co-Trainer von Nigeria unter Berti Vogts) fand er wieder Wertschätzung. „Ich versuche, mein Leben in den Griff zu bekommen, mache und tue genau das, wozu ich Lust habe und bin glücklich – jetzt hier in Berlin und bei Italia“, sagte er der „Welt“. Und Lust hat der 50-Jährige eben auch auf den Dschungel.

    Dass er des Geldes wegen ins Camp ziehe, weist Häßler zurück. Anders als manche Medien berichteten, nage er nicht am Hungertuch. Natürlich: So üppig wie zu seiner aktiven Zeit dürfte das Gehalt nicht mehr ausfallen, auch die Trennung von Ehefrau und Managerin Angela, die ihn 1999 mit einem Fußballmanager betrogen hatte, war sicher nicht billig. Und dennoch: „Mein ganzes Leben hat der Fußball bestimmt – da hatte ich einfach mal Lust, eine andere Schiene zu fahren“, erklärt Häßler seine sich neuerdings häufenden Auftritte im TV.

    Das ist Weltmeister Thomas „Icke“ Häßler

    1990 gewann er den größten Titel, den man als Fußballer holen kann. Nun stellte sich Thomas Häßler der Herausforderung Dschungelcamp.
    1990 gewann er den größten Titel, den man als Fußballer holen kann. Nun stellte sich Thomas Häßler der Herausforderung Dschungelcamp. © RTL | RTL
    Der gebürtige Berliner spielte unter anderem für den 1. FC Köln, Borussia Dortmund, Juventus Turin und AS Rom.
    Der gebürtige Berliner spielte unter anderem für den 1. FC Köln, Borussia Dortmund, Juventus Turin und AS Rom. © dpa | Ralf Hirschberger
    Häßlers größter Triumph war der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Rom. V.l.: Andreas Brehme, Pierre Littbarski, Jürgen Klinsmann, Bodo Illgner und Jürgen Kohler (beide Hintergrund), Rudi Völler, Thomas Häßler, Guido Buchwald und Thomas Berthold. Das deutsche Team bezwang im Finale Argentinien mit 1:0.
    Häßlers größter Triumph war der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Rom. V.l.: Andreas Brehme, Pierre Littbarski, Jürgen Klinsmann, Bodo Illgner und Jürgen Kohler (beide Hintergrund), Rudi Völler, Thomas Häßler, Guido Buchwald und Thomas Berthold. Das deutsche Team bezwang im Finale Argentinien mit 1:0. © dpa | Frank Kleefeldt
    Dass sie überhaupt bei dem Turnier dabei war, verdankte die deutsche Nationalmannschaft Häßler (r.), der die Teilnahme durch sein Tor zum 2:1 über Wales in der Qualifikation erst möglich gemacht hatte.
    Dass sie überhaupt bei dem Turnier dabei war, verdankte die deutsche Nationalmannschaft Häßler (r.), der die Teilnahme durch sein Tor zum 2:1 über Wales in der Qualifikation erst möglich gemacht hatte. © dpa | Frank Kleefeldt
    Und Häßler darf sich mit noch einem Titel schmücken: Europameister 1996. Vor dem Finale im Wembley-Stadion begrüßte die englische Königin Queen Elizabeth II. die deutsche Nationalmannschaft. Kapitän Jürgen Klinsmann (halbverdeckt) stellt an ihrer Seite die Spieler vor, hier (v.l.) Thomas Häßler, Thomas Helmer und Stefan Kuntz.
    Und Häßler darf sich mit noch einem Titel schmücken: Europameister 1996. Vor dem Finale im Wembley-Stadion begrüßte die englische Königin Queen Elizabeth II. die deutsche Nationalmannschaft. Kapitän Jürgen Klinsmann (halbverdeckt) stellt an ihrer Seite die Spieler vor, hier (v.l.) Thomas Häßler, Thomas Helmer und Stefan Kuntz. © dpa | Bernd Weissbrod
    Das Dschungelcamp ist nicht Häßlers erster Auftritt in einer TV-Show. Bei „Let’s Dance“ schwang er im März 2016 das Tanzbein für RTL.
    Das Dschungelcamp ist nicht Häßlers erster Auftritt in einer TV-Show. Bei „Let’s Dance“ schwang er im März 2016 das Tanzbein für RTL. © dpa | Rolf Vennenbernd
    Mit Profitänzerin Regina Luca schaffte er es bis in die fünfte Runde.
    Mit Profitänzerin Regina Luca schaffte er es bis in die fünfte Runde. © dpa | Henning Kaiser
    Nach Stationen als Techniktrainer beim 1. FC Köln, einer Anstellung dort im Jugendbereich, als Co-Trainer von Nigeria und Technischer Direktor des iranischen Klubs Padideh FC ist Häßler seit Anfang 2016 zurück in seiner Heimatstadt Berlin. Er betreut dort als Chefcoach den Achtligisten Italia Berlino.
    Nach Stationen als Techniktrainer beim 1. FC Köln, einer Anstellung dort im Jugendbereich, als Co-Trainer von Nigeria und Technischer Direktor des iranischen Klubs Padideh FC ist Häßler seit Anfang 2016 zurück in seiner Heimatstadt Berlin. Er betreut dort als Chefcoach den Achtligisten Italia Berlino. © dpa | Paul Zinken
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    Älterer Bruder starb an Leukämie

    Denn der Weltmeister ist inzwischen ganz ordentlich Show-erprobt. Die RTL-Familie schickte ihn im März 2016 aufs „Let’s Dance“-Parkett, kurz zuvor durfte sich Häßler in der Show „Ewige Helden“ mit neun anderen ehemaligen deutschen Weltklasse-Sportlern messen. Welches Paket er noch zu tragen hat, wurde dort bereits deutlich.

    Häßler hat früh seinen älteren Bruder Andreas verloren. Er starb mit 17 Jahren an Leukämie. Noch heute geht es ihm nahe, wenn er über ihn spricht. „Mein Bruder war für mich mein Vorbild, mein Idol, mein bester Freund“, sagte er damals bei „Ewige Helden“. „Wenn ich von ihm erzähle, kommen die Erinnerungen hoch, dann muss ich immer kurz durchatmen und Luft holen. Weil er mir fehlt.“

    Thomas Häßler braucht Harmonie

    Vielleicht sind es Geschichten wie diese, die RTL dazu bewogen haben, „Icke“ Häßler in den Dschungel einzuladen. Dazu der große Kontrast zwischen der erfolgreichen aktiven Karriere und der eher zäh verlaufenen Post-Profi-Phase. Sein Krawall-Potenzial dürfte hingegen eher kein Grund gewesen sein.

    „Ich bin ein harmoniebedürftiger Typ. Ich kenne das gar nicht anders“, sagte Häßler im Interview mit RTL. „Wenn es im Camp Streitigkeiten geben sollte, werde ich versuchen, diese schnell beizulegen und zu lösen. Nur als Team ist man stark und daher werde ich versuchen, alle im Camp zusammenzuhalten.“