Berlin. Mit selbstproduzierten Shows wie „Master Chef“ und Serien will Sky mehr Kunden gewinnen, die sich nicht nur für Fußball interessieren.

Neue Sender, neue Serien, neue Gesichter. Der Bezahlsender Sky hat jetzt in Düsseldorf sein Programm für 2017 vorgestellt. Und da soll sich immer noch viel, aber längst nicht mehr so viel wie früher um Fußball drehen. Von „Sky für jedermann“, schwärmt Deutschland-Chef Carsten Schmidt und behauptet: „Wir machen Fernsehen, wie man es so von uns noch nicht kannte.“

Das ist nicht falsch, das ist aber auch nicht ganz freiwillig. Denn weil die Fußball-Bundesligarechte teurer geworden sind, obwohl Sky sie von kommender Saison an nicht mehr exklusiv hat, muss das Unternehmen weiter wachsen. Das geht am besten, indem es neue Kundenkreise erschließt, um die Fünf-Millionen-Grenze an Abonnenten zu überschreiten.

Zahlreiche Kanäle waren aus Programm gefallen

„Wir werden weiblicher und nehmen die Jungen stärker in den Fokus“, umschreibt Schmidt die nahe Zukunft. Die Sender Sky Arts und Sky Family gibt es dafür bereits, nun soll der Anfang des Monats gestartete Kanal Sky 1 das Angebot abrunden und den Wegfall von Kanälen wie AXN, Sat.1 emotions, kabel eins classics und ProSieben Fun kompensieren.

Sky1 wird deshalb auch nicht nur alte und neue US-Serien in Endlosschleife und mit kurzen Werbeunterbrechungen abspulen, er wird auch das Zuhause von eigenproduzierten Shows. So gibt es eine deutsche Version von „MasterChef“.

MasterChef als Neuauflage eines alten Konzepts

Das ist die aus England stammende Koch-Casting-Show, bei der 100 Hobby-Köche gegeneinander antreten. Ja, das gab es 2010 bei Sat.1 so ähnlich schon einmal unter dem Titel „Deutschlands Meisterkoch“ und nein, anders als im Rest der Welt war das damals kein Erfolg.

Aber es ist auch nicht das einzige Format, dass Sky auf Sendung schickt. Es gibt ja auch noch die „Mitfahr Randale“, eine Art „Versteckte Kamera“ im Auto, für die sich unter anderem der Dschungelcamp-Autor Micky Beisenherz hinter das Steuer klemmt.

Frank Buschmann moderiert Kindergeburtstag für Erwachsene

Und dann startet im Frühsommer 2017 auch noch „A League Of Their Own“, eine Mischung aus „Schlag den Raab“, Kindergeburtstag und „Spiel Ohne Grenzen“. Moderiert wird die Show von Sky-Neuzugang Frank Buschmann. Der verspricht nach den Erfahrungen einer Testsendung viel Fröhlichkeit, denn: „Wir haben uns weggeschmissen.“

Die ehemalige ProSieben-Allzweckwaffe wird aber auch in die normale Sportberichterstattung einsteigen. Genau wie Jörg Wontorra, der auf dem ab Dezember frei empfangbaren Sender Sky Sport News einen Fußball-Talk übernimmt. Diskutiert wird übrigens parallel zu Wontorras alter Show „Doppelpass“.

„Das Boot“ soll wieder tauchen

Eigene Serien gibt es künftig auch bei Sky. Bald abgedreht und nach den ersten gezeigten Bildern besonders spektakulär scheint „Babylon Berlin“ zu werden, das in Zusammenarbeit mit der ARD entstand. Mit einem Budget von mehr als 40 Millionen Euro hat Starregisseur Tom Tykwer dafür die Kriminalromane des Bestseller-Autors Volker Kutscher verfilmt, die im Berlin der 20er-Jahre spielen.

Kaum weniger aufwendig soll eine Serie werden, die die Geschichte von Lothar Buchheims „Das Boot“ weitererzählt. Das ist gewagt. Aber wie der Kaleun einst sagte: „Das muss das Boot abkönnen.“