Berlin. Anfang Januar verschwand der HSV-Manager Timo Kraus spurlos. Ein Aufruf im Fernsehen brachte bislang nicht den entscheidenden Hinweis.

Untypischer Fall bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“: Genau einen Monat nach dem rätselhaften Verschwinden des HSV-Managers Timo Kraus war der Vermisstenfall Thema im ZDF. Moderator Rudi Cerne wandte sich gleich zu Beginn der Sendung, in der mithilfe von Zuschauerhinweisen Straftaten aufgeklärt werden sollen, direkt an den mutmaßlich wichtigsten Zeugen: den Taxi-Fahrer, der Timo Kraus zuletzt gesehen haben soll.

Der hat sich trotz zahlreicher öffentlicher Aufrufe bisher nicht bei der Polizei gemeldet – und tat es auch nach der „Aktenzeichen XY... ungelöst“-Sendung nicht. Nur ein Zuschauer rief zu dem Fall an, einen heißen Tipp hatte der aber wohl nicht.

Moderator Rudi Cerne versucht mit der Hilfe der Fernsehzuschauer Verbrechen aufzuklären.
Moderator Rudi Cerne versucht mit der Hilfe der Fernsehzuschauer Verbrechen aufzuklären. © dpa | Matthias Balk

Dabei waren die Voraussetzungen gut: Immerhin 5,16 Millionen Menschen schauten sich „Aktenzeichen XY... ungelöst“ an. Das entspricht einer starken Quote von 15,8 Prozent. Nur der DFB-Pokal weckte noch mehr Zuschauerinteresse (7,14 Millionen/25,4 Prozent) .

Der 44-jährige HSV-Manager Timo Kraus war in der Nacht zum 8. Januar nach einer Feier im Hamburger Hafen verschwunden. Die Polizei geht inzwischen von einem Unfall aus. Deshalb ist der Fall auch eigentlich kein typischer XY-Fall. Cerne sagte in der Sendung, er hoffe trotzdem „einen neuen Impuls“ geben zu können – diese Hoffnung erfüllte sich jedoch zunächst nicht. (kge)