Mit dem Toten Meer sind Sodom und Gomorrha, die biblischen Städte der Lasterhaftigkeit, sowie der Name Lot eng verbunden. Nach dem Alten Testament hat Gott Sodom und Gomorrha zerstört, weil ihre Einwohner sündhaftem Lebenswandel anheimgefallen waren. Nur der gottesfürchtige Lot, ein Neffe Abrahams, und seine Familie sollten nicht sterben. Laut 1. Buch Mose spricht ein Engel: "Rette dich! Es gilt dein Leben! Sieh nicht hinter dich und bleib nirgends stehen im ganzen Umkreis! Ins Gebirge rette dich, dass du nicht hinweggerafft werdest!" Dann ließ der Herr "Schwefel und Feuer auf Sodom und Gomorrha regnen und vernichtete so die Städte und den ganzen Umkreis und alle Bewohner der Städte und was auf dem Lande gewachsen war. Lots Weib aber sah über seine Schulter zurück und ward zur Salzsäule."

Wo die beiden Städte, vor allem aber Sodom, genau lagen, beschäftigt Forscher seit vielen Jahren. Geologen glauben zu wissen, dass es vor etwa 5000 Jahren eine größere Stadt am Ufer des Toten Meeres gab, die durch ein Erdbeben und nachfolgenden Erdrutsch zerstört worden ist. Andere Wissenschaftler schließen nicht aus, dass Sodom und Gomorrha unter dem Meeresgrund liegen. Eine US-Expedition tauchte mit einem Zwei-Mann-U-Boot 200 Meter tief, entdeckte aber keinerlei Spuren der biblischen Katastrophe. Einer der Taucher, der Tel Aviver Geophysik-Professor Zvi Ben-Avraham, äußerte sich anschließend wenig optimistisch: "Es ist schon möglich, dass Sodom und Gomorrha dort unten liegen. Aber wenn, dann sind diese etwa 4000 Jahre alten Städte unter 30 Meter Sediment und Salz begraben." Gleichwohl ist für ihn die Fahndung nach den Städten "das spannendste Projekt des Jahrhunderts".