Hamburg. Was am Sonnabend mit der 3:4-Niederlage als Tragödie begann, entpuppte sich spätestens gestern Mittag als echter Horrorstreifen. Kurz vor 13 Uhr erhielt Heung Min Son, der am Wochenende gegen Köln zur zwischenzeitlichen 3:2-Führung getroffen hatte, die für ihn niederschmetternde Diagnose: Der Südkoreaner zog sich bei einem an sich harmlosen Kopfballduell im Spiel gegen Köln einen Außenbandanriss im rechten Sprunggelenk zu, zudem diagnostizierte Mannschaftsarzt Werner Siekmann ein sogenanntes Knochenödem, eine Flüssigkeitsansammlung im Knochen. "Heung Min wird voraussichtlich vier bis sechs Wochen ausfallen", sagte Siekmann.

Der Offensivallrounder galt nach der Vorbereitung, in der er 18 Treffer erzielt hatte, als Hoffnungsträger und Gesicht des Umbruchs. "Ich hoffe, dass er schneller als geplant wieder zurück ist", sagte Trainer Michael Oenning, der sich noch geringe Hoffnungen machen darf, bis zum Mittwoch einen Landsmann von Son begrüßen zu dürfen. Nach Abendblatt-Informationen hat der HSV großes Interesse an Wolfsburgs Ja-Cheol Koo, 22, ein Transfer galt gestern Abend aber als unwahrscheinlich. Der zentrale Mittelfeldmann wolle sich nun doch beim VfL durchsetzten, hieß es in Wolfsburg. So wurde die spontan einberufene Aufsichtsratssitzung ebenso spontan wieder abgesagt.