Während bei einem Kellerkind der vierte Trainer in der laufenden Bundeslga-Saison gehen muss, hält Wolfsburg an Ismael fest.

Ingolstadt/Wolfsburg. Der FC Ingolstadt hat sich am Sonntag mit sofortiger Wirkung von Trainer Markus Kauczinski (46) getrennt. Der nach zehn Spieltagen sieglose Tabellenvorletzte der Fußball-Bundesliga reagierte damit auf sportliche Talfahrt, die in der 0:2-Heimniederlage am Sonnabend im Kellerduell mit dem FC Augsburg gipfelte.

„Wir haben die Arbeit der vergangenen vier Monate gemeinsam mit Markus analysiert. Heute sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass es für den FC Ingolstadt 04 das Beste ist, einen Neuanfang zu machen“, wurde Geschäftsführer Harald Gärtner zitiert. Der erst im Sommer verpflichtete Coach sagte: „Leider haben wir es nicht geschafft, auf dem Platz die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.“

Vierte Trainer-Entlassung der Saison

Einen Nachfolger gibt es noch nicht. Sollte bis Dienstag kein neuer Chefcoach gefunden werden, will der FCI „auf eine temporäre, interne Interimslösung zurückgreifen“, wie die Oberbayern mitteilten. Etwa Michael Henke, Co-Trainer von Kauczinskis Vorgänger Ralph Hasenhüttl. Mit nur zwei Punkten aus zehn Spielen rangiert Ingolstadt auf dem vorletzten Platz.

Gärtner hatte unmittelbar danach ein Bekenntnis zum Coach vermieden und eine Krisensitzung für Sonntagvormittag angekündigt. Dort wurde die Trennung dann besiegelt, obwohl noch kein Nachfolger parat steht. Es ist bereits der vierte Trainerwechsel der laufenden Bundesliga-Saison. Zuvor waren Bruno Labbadia (HSV), Viktor Skripnik (Werder) und Dieter Hecking (Wolfsburg) beurlaubt worden.

Wolfsburg hält an Ismael fest

Unterdessen hat der VfL Wolfsburg bekannt gegeben, dass Valerien Ismael Cheftrainer bleibt. Der bisherige Coach der U23, der beim VfL einen Vertrag bis 2018 besitzt, hatte die Mannschaft am 18. Oktober übernommen.

„Wir haben die Gesamtsituation gemeinsam analysiert und sind zu dem Entschluss gekommen, dass Valerien Ismael der richtige Cheftrainer für den VfL Wolfsburg ist“, sagte Sportchef Klaus Allofs: „Die gründliche Prüfung aller Alternativen hat gezeigt, dass dies die beste Lösung für uns darstellt.“

Allofs betonte, die Entscheidung aus voller Überzeugung getroffen zu haben: „Wir haben von Anfang an betont, dass Valerien eine Chance bekommt und diese hat er in unseren Augen hervorragend genutzt – und das nicht nur, weil die Mannschaft am Sonnabend in Freiburg gewonnen hat, sondern weil er mit seiner Arbeitsweise überzeugt.“

Ismael beerbt Hecking in Wolfsburg

Ismael ist damit Nachfolger von Dieter Hecking, der nach dem siebten Spieltag entlassen worden war. Sportchef Klaus Allofs hatte auch externe Optionen geprüft, entschied sich aber nun für den 41 Jahre alten Ex-Profi. „Ich freue mich, dass ich den Weg mit der Mannschaft, den wir vor zweieinhalb Wochen eingeschlagen haben, weitergehen darf“, sagte Ismael: „Ich weiß, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, aber ich bin zutiefst überzeugt, dass das Team zu einhundert Prozent mitziehen wird und wir gemeinsam Erfolg haben werden.“