Das Fußball-Geschehen des Tages: Heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

+++ Drogba bei Ankunft in Istanbul gefeiert +++

19.27 Uhr: Fußball-Star Didier Drogba ist bei seiner Ankunft am Freitagnachmittag in der Türkei von Hunderten von Fans von Meister Galatasaray Istanbul frenetisch gefeiert worden. Der 34-Jährige will in der Metropole am Bosporus einen Vertrag über 18 Monate unterschreiben, der ihm zehn Millionen Euro einbringen soll. Zudem kassiert er für jedes absolvierte Spiel 15.000 Euro.

Hinter dem Engagement des Superstars, der mit der Elfenbeinküste beim Afrika-Cup in Südafrika im Viertelfinale an Nigeria gescheitert war, steht allerdings noch ein Fragezeichen. Denn Drogbas chinesischer Verein Shanghai Shenhua dementiert weiterhin, dem 34-Jährigen die Freigabe erteilt zu haben. Der Verein will in dieser Angelegenheit den Weltverband Fifa anrufen.

Der Ivorer hatte im Juli vergangenen Jahres einen Vertrag in Shanghai bis Ende 2014 unterschrieben. Für wen Drogba in Zukunft spielberechtigt ist, muss nun die Fifa entscheiden. Drogba lässt das Gezerre völlig kalt. Der Torjäger erklärte nach dem warmen Empfang der Galatasaray-Fans: „Ich bin glücklich, hier zu sein. Für mich ist das eine neue Aufgabe, ein neues Kapitel in meinem Leben. Ich werde mein Bestes für den Klub und die Fans geben.“

Sollte der Transfer zum 18-maligen türkischen Meister tatsächlich zustande kommen, würde Drogba am 20. Februar im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League wohl auch gegen Schalke 04 auflaufen. Ein weiterer Star in den Reihen der Türken ist der niederländische Nationalspieler Wesley Sneijder.

+++ ManUnited-Trainer Ferguson muss Strafe zahlen +++

18.45 Uhr: Teammanager Alex Ferguson von Manchester United muss wegen seiner Schiedsrichterkritik eine Strafe von 14.000 Euro zahlen. Der britische Fußballverband (FA) bestätigte bei einer mündlichen Anhörung das Fehlverhalten des 71-Jährigen, nachdem dieser das erste Urteil nicht akzeptiert hatte. Am 20. Januar hatte Ferguson im Anschluss an das 1:1 bei Tottenham Hotspur dem Schiedsrichter-Assistenten Simon Beck vorgeworfen, einen Elfmeter für seine Mannschaft bewusst nicht angezeigt zu haben. Bereits im Jahr 2010 hatte sich Beck den Zorn des Schotten mit einer vermeintlichen Fehlentscheidung zugezogen, die aus Fergusons Sicht die Meisterschaft zu ungunsten des Rekordmeisters entschieden haben soll. Damals hatte Chelsea-Stürmer Didier Drogba in Manchester im Duell der beiden Meisterschaftskonkurrenten den Treffer zum 2:0 (Endstand 2:1) aus einer Abseitsposition erzielt.

+++ Schalke voraussichtlich mit Draxler in München +++

17.10 Uhr: Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 kann im Topspiel bei Bayern München am Samstag (18.30 Uhr/Sky und Liga Total) voraussichtlich auf Julian Draxler zurückgreifen. Der deutsche Jungnationalspieler verzichtete zwar nach überstandener Grippe auf das Abschlusstraining am Freitag in Gelsenkirchen, flog aber mit der Mannschaft nach München.

Dort wird Außenstürmer Jefferson Farfan am Samstagmittag erwartet, nachdem der Peruaner auf der Rückreise von einem Test-Länderspiel in Trinidad nach einem Zwischenstopp in Venezuelas Hauptstadt Caracas nicht weiter fliegen durfte.

Schalkes Trainer Jens Keller muss allerdings beim souveränen Tabellenführer definitiv auf Klaas-Jan Huntelaar (geplatzte Ader im linken Auge), Christian Fuchs (Gelbsperre), Ibrahim Afellay (Muskeleinriss), Kyriakos Papadopoulos (Knie-OP), Ciprian Marica (Meniskus-OP) und Christoph Moritz (Außenbandanriss im Sprunggelenk) verzichten.

+++ Badstuber verlängert beim FC Bayern bis 2017 +++

16.57 Uhr: Fußball-Nationalspieler Holger Badstuber hat sich langfristig an den FC Bayern München gebunden. Der Innenverteidiger hat seinen Vertrag beim Bundesliga-Spitzenreiter wie erwartet vorzeitig um drei weitere Jahre bis Mitte 2017 verlängert, teilten die Münchner am Freitag mit. Der 23-Jährige, der derzeit wegen eines Kreuzbandrisses im rechten Knie pausieren muss, spielt bereits seit 2002 für den FC Bayern.

„Es ist immer etwas Besonderes, die Unterschrift setzen zu dürfen - besonders bei so einem Verein. Ich bin sehr froh darüber“, sagte Eigengewächs Badstuber, der bereits 101 Bundesliga-Partien für den deutschen Rekordmeister absolviert hat. Unter dem ehemaligen Trainer Louis van Gaal hatte der Defensivmann den Sprung in das Profiteam geschafft, wurde dort Stammkraft und stieg auch zum Nationalspieler auf.

+++ Rassismus-Eklat um Boateng wird vor Gericht verhandelt +++

16.45 Uhr: Nach dem Rassismus-Eklat im Testspiel des AC Mailand müssen sich sechs Fußballfans vor Gericht verantworten. Wie italienische Medien am Donnerstag berichteten, soll der Prozess gegen die Anhänger des italienischen Viertligisten Pro Patria am 21. Februar beginnen. Ihnen wird vorgeworfen, Kevin-Prince Boateng und andere dunkelhäutige Spieler des AC Mailand während des Freundschaftsspiels gegen Pro Patria Anfang Januar verhöhnt zu haben. Die Männer müssen sich wegen schwerer Beleidigung verantworten, der Vorwurf der Anstiftung zum Rassenhass wurde jedoch fallengelassen.

Gegen die Fans war bereits ein Stadionverbot von fünf Jahren verhängt worden. In der vergangenen Woche hatten mehrere Spieler des AC Mailand, darunter auch Boateng, vor der Staatsanwaltschaft ausgesagt und die sechs Hooligans belastet. Der gebürtige Berliner hatte nach den Beleidigungen während der Partie den Platz verlassen und damit einen Spielabbruch ausgelöst.

+++ Veh gehen Länderspiele „auf den Keks“ +++

16.03 Uhr: Eintracht Frankfurts Trainer Armin Veh hat sich massiv über die vielen Testländerspiel-Termine während einer Bundesliga-Saison beklagt. „Diese Freundschaftsspiele gehen mir sowas von auf den Keks“, sagte der 52-Jährige. „Diese Spiele unter der Woche sind doch ein Humbug.“ Auslöser seines Ärgers ist die Verspätung von Verteidiger Carlos Zambrano, der nach einem Länderspiel mit der peruanischen Nationalmannschaft in Trinidad & Tobago erst am Sonnabendmorgen und damit nur wenige Stunden vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg (15.30 Uhr) in Frankfurt zurückerwartet wird. „Die Fifa legt die Termine fest, wir müssen die Spieler abstellen, obwohl wir sie bezahlen – und dann stehen wir da“, schimpfte Veh. Zambrano war unmittelbar nach dem Länderspiel in der Nacht zum Donnerstag nach Venezuela gereist, um von dort aus zusammen mit seinen Teamkollegen Claudio Pizarro (Bayern München) und Jefferson Farfan (Schalke 04) nach Deutschland weiterzufliegen. „Die Polizei ließ sie nicht mehr ins Flugzeug, obwohl sie anderthalb Stunden vorher da waren. Mehr weiß ich auch nicht“, meinte Veh. Ob Zambrano im Spiel gegen Nürnberg zum Einsatz kommt, ließ der Trainer offen.

+++ HSV und St. Pauli II haben notgedrungen spielfrei +++

16.00 Uhr: Erneut kann am Wochenende nur ein Rumpfprogramm in der Regionalliga Nord stattfinden. Wie der Norddeutsche Fußballverband eben bekanntgab, fallen fünf Partien wegen Unbespielbarkeit der Plätze aus: die Sonnabend-Spiele Holstein Kiel gegen VfR Neumünster, FC Oberneuland gegen Hannover 96 II und FC St. Pauli II gegen BSV SW Rehden sowie die Sonntag-Spiele Hamburger SV II gegen ETSV Weiche Flensburg und Goslarer SC gegen BV Cloppenburg. Nachholtermine stehen noch nicht fest.

+++ Atlético Madrid zu Millionenstrafe verurteilt +++

15.55 Uhr: Der spanische Erstligist Atlético Madrid ist wegen Nichteinhaltung eines Medienvertrages zu einer Geldstrafe von 9,88 Millionen Euro verurteilt worden. Ein Gericht in Madrid habe den Verein in erster Instanz für schuldig befunden, ein Anfang 2010 mit dem Medienunternehmen Mediapro unterzeichnetes Abkommen nicht erfüllt zu haben, berichteten Medien am Freitag in Madrid unter Berufung auf Justizkreise. Atlético habe stattdessen seine TV-Rechte im Juni 2012 an die Firma Digital+ verkauft. Der Verein, dessen Team zur Zeit hinter dem FC Barcelona den zweiten Platz in der spanischen Liga belegt, kündigte am Freitag einen Einspruch gegen das Urteil an. Man habe 2012 auf einer Sitzung mit Mediapro-Vertretern und Sport-Staatssekretär Miguel Cardenal vereinbart, dass Mediapro nicht juristisch gegen jene Vereine vorgehen würde, die ihre Rechte nachträglich an Digital+ verkauft haben, sagte ein Club-Sprecher spanischen Medien. Neben Atlético Madrid seien von den Forderungen von Mediapro acht weitere Vereine betroffen, hieß es.

+++ Trapattoni wittert Manipulation in Salzburg +++

14.35 Uhr: Die italienische Trainer-Ikone Giovanni Trapattoni hat nach den neuesten Enthüllungen im Wettskandal Geschehnisse bei einem Spiel seines früheren Clubs RB Salzburg als höchst verdächtig dargestellt. Der 73 Jahre alte Trapattoni, mittlerweile Teamchef Irlands, glaubt, dass es bei der 0:7-Heimpleite am 23. März 2008 in Österreichs Bundesliga gegen Rapid Wien nicht mit rechten Dingen zugegangen sei. Dies berichtet das ORF. „Wir haben als Tabellenführer verloren, nachdem wir drei Tore innerhalb von fünf Minuten bekommen hatten. Nach dem Spiel habe ich mir gedacht: Das ist unmöglich“, sagte „Trap“ demnach vor dem Länderspiel der Iren am Mittwoch gegen Polen (2:0). RB hatte bei der Pleite vor fast fünf Jahren bereits nach 17 Minuten 0:4 zurückgelegen. „Ich dachte mir: Die sind entweder Idioten oder sie stehen unter Drogen oder sie haben das Spiel verkauft, aber dafür habe ich natürlich keine Beweise“, sagte Trapattoni. Die europäische Polizeibehörde Europol hatte am Montag bekanntgegeben, dass es zwischen 2008 und 2011 insgesamt 380 manipulierte Spiele in Europa gegeben haben soll. In rund 300 weiteren verdächtigen Partien, die zumeist außerhalb Europas stattgefunden haben, laufen derzeit Ermittlungen. Insgesamt sollen 425 Spieler, Schiedsrichter, Funktionäre und Kriminelle involviert gewesen sein.

+++ Fürther Stieber an Schulter operiert +++

14.32 Uhr: Greuther Fürth muss im Abstiegskampf der Bundesliga zunächst auf Zoltan Schieber verzichten. Der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler musste am Freitag in Erlangen an der linken Schulter operiert werden. Der Ungar fehlt auf jeden Fall am Sonnabend (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg. Wie lange Stieber beim Tabellenletzten ausfällt, werde erst nach dem Eingriff feststehen, sagte der sportliche Leiter Martin Meichelbeck.

+++ Rassistische Äußerungen: Balotelli und Berlusconi versöhnen sich +++

12.41 Uhr: AC Mailands Vize-Präsident Paolo Berlusconi hat sich nach seinen rassistische Äußerungen über Mario Balotelli mit dem Stürmer ausgesprochen. Der Bruder des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi und der dunkelhäutige Nationalspieler trafen sich in Mailand und versöhnten sich nach einem kurzen Gespräch mit einem Handschlag. Berlusconi hatte den 22-Jährigen am Ende einer Rede bei einer Wahlkampfveranstaltung als „Negerlein der Familie“ bezeichnet. Im Internet löste die Aussage heftige Kritik aus, nach Meinung von Berlusconi war aber alles halb so schlimm. „Balotelli hatte schon verstanden, dass das eine liebevoll gemeinte Äußerung war, die von den Medien aufgebauscht wurde“, sagte er den Berichten zufolge nach dem Gespräch.

+++ Uefa bietet billigere Tickets für Champions-League-Finale an +++

11.43 Uhr: Die Uefa senkt die Eintrittspreise für das Champions League-Finale am 25. Mai im Londoner Wembley-Stadion. Nach Angaben des Verbands sollen die günstigsten Tickets für umgerechnet 70 Euro angeboten werden. Beim Finale der europäischen Königsklasse vor zwei Jahren an gleicher Stätte zwischen dem FC Barcelona und Manchester United hatten Fans für die billigste Kategorie 95 Euro ausgeben müssen. Der europäische Dachverband war dafür 2011 scharf kritisiert worden. Der Preis für Karten der Topkategorie steigt dagegen von 350 auf 387 Euro. Die Uefa beginnt am kommenden Montag auf ihrer Internet-Seite mit der Ticketvergabe für das Finale. Interessenten können maximal zwei Karten pro Person bestellen. Von den insgesamt 86.000 Plätzen im Wembley-Stadion gehen 9000 in den freien Verkauf, jeweils 25.000 Tickets sind für die beiden Endspiel-Teilnehmer reserviert.

+++ „Nicht sexy genug“: Bußgeld für Äußerung von Sambias Coach +++

11.35 Uhr: Der Afrikanische Fußballverband CAF hat Sambias Nationaltrainer Herve Renard mit einem Bußgeld von 10.000 Dollar (7450 Euro) belegt. Grund dafür sei die Behauptung des Trainers, dass sich die Veranstalter des Afrika Cups über das Ausscheiden seines Teams gefreut hätten, weil Sambia „nicht sexy genug“ sei. Für Titelverteidiger Sambia war das Turnier bereits nach der Gruppenphase beendet. Nach dem letzten Spiel seines Teams gegen Burkina Faso (0:0) hatte Renard den Verband kritisiert. Der CAF sei froh, dass Afrika nun nicht von Sambia beim Confederations Cup in Brasilien vertreten werde, hatte der Franzose am 29. Januar gesagt. „Sambia ist ihnen nicht sexy genug für den Confederations Cup.“ Renard hatte sein Verhalten später schriftlich bedauert. Der CAF akzeptiere seine Entschuldigung, teilte der Verband mit. Die Strafe könne aber nur aufgehoben werden, „wenn es zu keiner Wiederholung eines derartigen Verhaltens innerhalb des nächsten Jahres komme“.

+++ Brandstiftung bei israelischem Fußballclub +++

11.29 Uhr: Unbekannte haben in den Büroräumen des israelischen Fußballclubs Beitar Jerusalem Feuer gelegt. Der Verein war zuletzt wegen rassistischer Fans in die Schlagzeilen geraten. Räume des Erstligisten in Jerusalem seien durch den Brand am frühen Freitagmorgen schwer beschädigt worden, teilte die Polizei mit. Nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr habe es sich um Brandstiftung gehandelt. Die Täter hätten offenbar einen Brandsatz in das Gebäude geworfen.

+++ Afrika-Cup: CAF-Präsident Hayatou macht Pitroipa Hoffnung +++

10.06 Uhr: Der frühere HSV-Profi Jonathan Pitropia aus Burkina Faso darf sich trotz seiner trotz seiner Gelb-Roten-Karte im Halbfinale des Afrika-Cups gegen Ghana (3:2 im Elfmeterschießen) verstärkt Hoffnung auf die Teilnahme am Endspiel am Sonntag gegen Nigeria machen. Issa Hayatou, Präsident des afrikanischen Fußballverbands CAF, erklärte öffentlich, dass der Platzverweis durch Schiedsrichter Slim Jedidi „ein Irrtum“ gewesen sei. „Die ganze Welt hat gesehen, dass der Schiedsrichter nicht gut gepfiffen hat“, sagte Hayatou: „Mir wurde mitgeteilt, dass Jedidi einen Brief an den CAF-Generalsekretär geschrieben hat, in dem er seinen Irrtum zugegeben hat.“ Laut Hayatou wird sich die Disziplinar-Kommission der CAF am Freitag mit Burkina Fasos Einspruch in dem Fall befassen. Das Eingeständnis eines Irrtums durch den Schiedsrichter gehört grundsätzlich zu den wichtigen Voraussetzungen für eine Annullierung einer Tatsachen-Entscheidung des Referees. Jedidi hatte den früheren Freiburger und Hamburger Pitroipa in der Partie am Mittwochabend in der 117. Minute für eine vermeintliche Schwalbe im Strafraum die zweite gelbe Karte gezeigt und des Feldes verwiesen. „Es gab einige skandalöse Entscheidungen“, sagte Burkina Fasos Teammanager Gualbert Kabore. Auch Ghanas 1:0-Führung per Foulelfmeter durch Wakaso Mubarak (13.) ging eine umstrittene Entscheidung Jedidis voraus. Nachdem der Augsburger Aristide Bance (60.) in Nelspruit die Verlängerung erzwungen hatte, setzte sich Burkina Faso im Elfmeterschießen durch und erreichte erstmals das Endspiel des Afrika-Cups.