Hamburg. "Danish Dynamite" war für deutsche Nationalmannschaften bei großen Turnieren oft ein rotes Tuch. Bei der Europameisterschaft 1992 schlüpfte Dänemark sogar in die Rolle des finalen Spielverderbers. Die Dänen gewannen in Göteborg das Endspiel gegen den damaligen Weltmeister Deutschland mit 2:0. Auch bei der WM 1986 in Mexiko waren die Dänen in der Vorrunde zu stark und besiegten Deutschland mit demselben Ergebnis. Der bislang letzte Sieg gegen Dänemark liegt mehr als 15 Jahre zurück.

Die aktuelle dänische Fußballgeneration qualifizierte sich unter Trainer Morten Olsen, der im Herbst als neuer HSV-Coach im Gespräch war, vor Portugal für die EM. Der Weltranglistenelfte nimmt zum achten Mal an einer EM-Endrunde teil. Als Star des Teams gilt der vom FC Arsenal an Sunderland ausgeliehene Nicklas Bendtner. Der 23 Jahre alte Stürmer schoss in 45 Länderspielen 17 Tore. Nach dem Rücktritt des früheren Stuttgarters Jon Dahl Tomasson sind nur Dennis Rommedahl (33/ Bröndby IF), der Ex-Schalker Christian Poulsen (33/Thonon Gaillard) und Torhüter Thomas Sørensen (35/Stoke City) als Routiniers verblieben. Neben Bendtner genießt Christian Eriksen, 19, von Ajax Amsterdam den Ruf als großes Talent. Aus der Bundesliga gehören Bo Svensson (Mainz) und William Kvist (Stuttgart) zum Kader, zudem der von Wolfsburg an den AS Rom verliehene Simon Kjær.