Der VfB Stuttgart hat den Einzug in die Gruppenphase der Europa League verpasst, die Eintracht aus Frankfurt hat hingegen Grund zum Jubeln und machte mit einem 2:1-Sieg gegen Karabach Agdam alles klar.

Stuttgart/Frankfurt. Nächster Nackenschlag für den VfB Stuttgart, europäische Nächte für Eintracht Frankfurt: Während die Schwaben beim Debüt von Trainer Thomas Schneider international patzten und durch ein bitteres 2:2 (1:1) gegen HNK Rijeka die Gruppenphase der Europa Leage verpassten, ließ die Eintracht nichts mehr anbrennen. Alexander Meier und Takashi Inui (75.) trafen beim 2:1 (1:0) gegen FK Karabach Agdam für die Hessen, die dank des 2:0-Erfolgs im Hinspiel die Runde der besten 48 Teams erreichten.

Bei der Auslosung am Freitag ist somit aus deutscher Sicht neben Frankfurt nur noch der SC Freiburg im Lostopf. Eine Minimal-Chance bleibt Stuttgart aber noch: Einer der 30 Play-off-Verlierer wird in Monte Carlo als Ersatz für den ausgeschlossenen türkischen Vize-Meister Fenerbahce Istanbul ausgelost und darf an der Gruppenphase teilnehmen.

Der VfB zeigte im ersten Spiel nach der Trennung von Bruno Labbadia zwar aufsteigende Form, stand am Ende aber mit leeren Händen da. „Das ist richtig enttäuschend. Wir haben zu leichte Fehler gemacht. Die müssen wir schleunigst abstellen, sonst können wir keine Spiele gewinnen“, sagte Scheider, nachdem die Europapokal-Träume der in der Liga noch punktlosen Schwaben durch einen Last-Minute-K.o. geplatzt waren. In der vierten Minute der Nachspielzeit versetzte Goran Mujanovic dem VfB mit dem Treffer zum 2:2 (1:1)-Endstand den bitteren Nackenschlag, das Hinspiel hatte der Bundesligist 1:2 verloren. Besonders ärgerlich: Vor dem Gegentor hatte der VfB eine Ecke, lief dann aber in einen Konter. „Wir haben zu viel riskiert und die Absicherung vergessen“, sagte Christian Gentner bei Sport1: „Wir sind eine Profimannschaft. Jeder muss wissen, was in so einer Situation wenige Sekunden vor Schluss zu tun ist.“

Bis dahin führte der VfB immerhin mit 2:1 und lag auf Kurs Verlängerung. Gentner (34.) und ein Eigentor von Luka Maric (75.) ließen die Schwaben lange Zeit hoffen, nachdem Rijekas Torjäger Leon Benko (30.) zunächst ein Missverständnis von VfB-Torhüter Sven Ulreich und Verteidiger Benedikt Röcker zur Führung genutzt hatte. Die Führung hielt jedoch nur bis zu 94. Minute, als die Europareise des VfB ebenso unvermittelt wie enttäuschend endete.

Ganz anders verlief der Abend für Eintracht Frankfurt, das seine Pflichtaufgabe glanzlos erfüllte und die Gruppenphase ohne Probleme erreichte. Der Einzug in die nächste Runde spült den Frankfurtern, die zuletzt vor sieben Jahren in der Gruppenphase der zweithöchsten europäischen Spielklasse gestanden hatten, etwa sechs Millionen Euro in die Kassen. 47.000 Zuschauer feierten das erste Europacup-Heimspiel der Frankfurter seit sieben Jahren mit einer beeindruckenden Choreographie.

Danach entwickelte sich zunächst die erwartete Partie auf ein Tor, in der Takashi Inui (4.) nach einem Doppelpass mit Sebastian Rode die erste Chance besaß. Sechs Minuten später erzielte Meier nach präziser Vorarbeit von Rode die Führung. Nach dem Ausgleich des kurz zuvor eingewechselten Reynaldo (58.) entwickelte sich in der Schlussphase ein offenes Spiel mit guten Gelegenheiten für beide Teams. Dabei hatte zunächst der starke Reynaldo (74.) die Führung auf dem Fuß, im Gegenzug köpfte Inui ein und ließ die letzten Zweifler verstummen. Einziger Wermutstropfen: Meier musste verletzt ausgewechselt werden.

Hintertür als letzte Hoffnung

Fußball-Bundesligst VfB Stuttgart kann die Gruppenphase in der Europa League trotz des Scheiterns in den Play-offs noch durch die Hintertür erreichen. Einer der 30 Play-off-Verlierer wird in Monte Carlo am Freitag als Ersatz für den ausgeschlossenen türkischen Vize-Meister Fenerbahce Istanbul ausgelost. Das gab die Europäische Fußball-Union (UEFA) am Donnerstag nach der Entscheidung ihres Dringlichkeitskomitees bekannt.