Ausgerechnet Pezzoni traf bei seiner Rückkehr nach Köln. Dennoch reichte der Treffer für seinen neuen Verein Aue nicht zu drei Punkten.

Aue. Kevin Pezzoni hatte es vor dem Spiel angekündigt. „Wenn ich treffe, dann fallen Geburtstag und Weihnachten auf einen Tag“, sagte der Innenverteidiger vor seiner Rückkehr nach Köln. Am Samstag war es soweit, als der 23-Jährige für seinen neuen Verein, Fußball-Zweitligist FC Erzgebirge Aue, den 1:1-Ausgleich (79. Minute) im Rhein Energie Stadion markierte. „In dem Moment habe ich die ganzen vergangenen Jahre Revue passieren lassen“, erklärte Pezzoni nach der Partie.

Dennoch reichte diese unglaubliche Fußball-Geschichte vor 41 800 Zuschauern nicht für drei Punkte. Denn nach dem 1:0 durch Dominic Maroh (3. Minute) schoss Christian Clemens den 1. FC Köln in der Nachspielzeit (90.+2) zum glücklichen 2:1 (1:0)-Sieg. „Es ist ärgerlich für uns, weil wir in der zweiten Halbzeit klar besser waren“, meinte Pezzoni.

Ausgerechnet der Ex-Kölner ließ die Auer bis wenige Sekunden vor Schluss von einem Punktgewinn träumen. Der gebürtige Frankfurter verließ nach fünf Jahren im August 2012 nach Bedrohungen durch sogenannte Fans den Verein, sein Vertrag wurde aufgelöst. In Aue fand er nach vier Monaten einen neuen Verein, neue Fans, neues Vertrauen, das er nun ausgerechnet im ersten Spiel nach der Winterpause zurückzahlte.

Zwar wurde der Innenverteidiger vor der Partie von allen Seiten freundlich empfangen. War er am Ball, gellten jedoch die Pfiffe durchs Stadion. Auch nach seinem Tor wurde er fast von allen Zuschauern mit einem Pfeifkonzert bedacht.

In der ersten Hälfte erwischte Aue einen denkbar ungünstigen Start. Nach der ersten Ecke der Gastgeber köpfte Maroh Klingbeil an. Von ihm aus ging der Ball zur Kölner Führung in die eigenen Maschen. Nach der Führung hielt der FC das Tempo hoch und kam zu einigen guten Chancen. So war es Aues Schlussmann Martin Männel zu verdanken, dass es beim 0:1 zur Pause blieb.

Der 24-Jährige parierte in der 7. Minute einen Schuss aus sieben Metern von Anthony Ujah, später gegen Thomas Bröker (18.). Zudem hatte Aue Glück, als Daniel Royer (15.) nur das Lattenkreuz traf.

Schon in den letzten Minuten der ersten Halbzeit baute Köln mächtig ab, das Bild setzte sich in der zweiten Hälfte fort. Aue konnte dies anfänglich nicht nutzen, doch dann traf Pezzoni in seinem alten „Wohnzimmer“ die FC-Anhänger mitten ins Herz. Nach seinem Treffer hatte er auf ausgedehnten Jubel verzichtet: „Die Rückkehr nach Köln war schön. Ich habe bewusst nicht gejubelt. Das gehört sich nicht, denn ich hatte tolle Jahre in Köln.“

Köln spielte bis zum 1:1 einen wenig ansehnlichen Fußball, wachte mit dem Ausgleich aber noch einmal auf. Das reichte am Ende, um kurz vor Spielende den Siegtreffer zu markieren und den Karneval in Köln einzuläuten.

Braunschweig auf Bundesliga-Kurs: 2:1-Sieg in Paderborn


Eintracht Braunschweig befindet sich auch nach der Winterpause auf Kurs Erstklassigkeit. Mit dem 2:1 (1:0)-Sieg in der zweiten Sonnabend-Partie beim SC Paderborn festigte das Team von Coach Torsten Lieberknecht die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga. Oliver Petersch (9. Minute) und Deniz Dogan (74.) erzielten vor 10 709 Zuschauern in Paderborn die Tore für die Gäste. Für die Paderborner, die bereits ihre letzten vier Spiele vor der Winterpause verloren hatten und den Sturz in die Abstiegszone befürchten müssen, traf Thomas Bertels (90.+2).

Braunschweig kontrollierte im ersten Abschnitt die Partie und profitierte vom schnellen Führungstreffer. In seinem ersten Saisoneinsatz nach fast einjähriger Verletzungspause traf Petersch mit einem platzierten Schuss aus 16 Metern. Orhan Ademi (38.) verpasste nach guter Einzelleistung die Möglichkeit, die Führung vor der Pause auszubauen. Paderborn wirkte verunsichert und fand lange nicht zu seinem Rhythmus. Erst in der 68. Minute sorgte ein Freistoß von Alban Meha für Gefahr. Dogan baute die Braunschweiger Führung schließlich aus, Bertels gelang nur noch der Anschlusstreffer.