Deutsche Ski-Frauen feiern historisches Ergebnis. Aushängeschild Maria Riesch stürmt zurück an die Spitze des Gesamtweltcups.

Maribor. Einen echten Paukenschlag landeten die deutschen Ski-Damen an diesem Weltcup-Wochenende. Knapp vier Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Vancouver sind Maria Riesch und Co. bereits jetzt in Medaillenform. Allen voran eine überglückliche Maria Riesch. Platz zwei im Riesenslalom, Platz drei im Slalom, dazu Rückkehr auf Platz eins im Gesamtweltcup - "das war fast ein Traumwochenende", sagte die 25 Jahre alte Partenkirchenerin nach den zwei Weltcuprennen im slowenischen Maribor, die beide von der souveränen Kathrin Zettel aus Österreich gewonnen wurden.

An einem "sehr, sehr guten Wochenende" erlebte Maria Riesch besonders den Sonnabend als "Hammertag". Zum ersten Mal fuhr sie im Riesenslalom aufs Siegertreppchen, nur Zettel war 0,23 Sekunden schneller. Im Slalom am Sonntag siegte die Österreicherin dann vor der Slowenin Tina Maze (0,71 Sekunden zurück), Maria Riesch (1,28) und Susanne Riesch (1,36) und feierte nach sieben Weltcupsiegen im Riesenslalom den ersten im Slalom. "Ich bin über allen Wolken, ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht", sagte Zettel.

Doch auch die deutschen Damen hatten allen Grund zur Freude. "Besser geht es fast gar nicht. Das ist einfach nur geil", sagte Weltmeisterin Kathrin Hölzl, die im Riesenslalom Rang vier belegte. Darüber hinaus erreichte Viktoria Rebensburg Rang acht, Lena Dürr verpasste als Neunte nur um einen Platz die direkte Qualifikation für Vancouver. Vier deutsche Damen unter den ersten zehn in einem Weltcup-Riesenslalom, das hat es zuvor nur einmal gegeben: 1986 ebenfalls in Maribor.

Vor allem die wie beseelte Maria Riesch konnte ihr Glück nach dem besten Riesenslalom ihrer Laufbahn kaum fassen. "Mir fällt ein riesengroßer Stein vom Herzen", sagte sie, "ich hätte nie gedacht, dass ich im Riesenslalom mal besser bin als im Slalom. Das ist ein ziemliches Highlight in meiner Karriere." Damen-Cheftrainer Mathias Berthold überraschte der Coup auf der nicht extrem anspruchsvollen Piste "Pohorje" allerdings nicht: "Die Maria hat es ja schon immer gekonnt, sie hat nur selbst nie dran geglaubt."

Im Slalom rundete Maria Riesch ihr ohnehin schon gelungenes Wochenende ab, erneut fuhren die DSV-Damen im Pulk in die Top Ten. Hinter den Riesch-Schwestern auf Rang drei und vier belegten Fanny Chmelar und Christina Geiger die Plätze acht und zehn. "Ich bin fit für Vancouver", versicherte Susanne Riesch voller Zuversicht. Ein Problem hat allerdings Cheftrainer Berthold: Auch Katharina Dürr ist bereits für Olympia qualifiziert, sie, Chmelar oder Geiger müssen dort aber im Slalom zuschauen.

Für die alpinen Frauen beginnt Olympia am 14. Februar mit der Super-Kombination, bis dahin hat Maria Riesch noch zwei Wochenenden im Weltcup vor der Brust. In die geht sie mit 28 Punkten Vorsprung auf Lindsey Vonn - die Amerikanerin leistete sich am Wochenende zwei Nullnummern. "Gut, ich habe sie eingeholt, aber Lindsey ist weiter im Vorteil, weil noch so viele Speed-Rennen kommen", sagte Maria Riesch. Achtmal wird im Weltcup noch Abfahrt oder Super-G gefahren, nur noch fünfmal in den anderen drei Disziplinen.

Das Weltcup-Finale findet diesmal in Garmisch-Partenkirchen (10. bis 14. März) statt, inklusive des letzten Slaloms in dieser Saison. Maria Riesch führt die Weltcup-Wertung in dieser Disziplin an - allerdings mit nur noch 23 Punkten Vorsprung auf Kathrin Zettel. Schon am Dienstag gehts weiter nach Cortina d'Ampezzo, dann nach St. Moritz, dann zu Olympia.