Das Obere Mittelrheintal ist eine märchenhaft schöne Postkartenlandschaft. Mit seinen Burgen, Bergen und Schlössern wirkt es optisch zwar ganz anders als das Alte Land, aber es gibt auch sehr viel Gemeinsamkeiten.

Die Winzer und ihr Wein prägen die Rheinlandschaft ebenso maßgeblich, wie die Altländer Obstbauern mit ihren Äpfeln die Elbmarsch. Hier kann man Trauben und Äpfel durchaus mal vergleichen.

In beiden Fällen sind es neben einer besonderen Architektur die Flüsse, Rhein wie Elbe, die als Lebensadern den Schatz der jeweiligen Region ausmachen. Nun kommt es darauf an, ob man die Schatztruhen öffnet, mit seinen Pfunden wuchert und all das Gute sinnvoll vermarktet.

Es ist kein Geheimnis, dass die Altländer sich durchaus darauf verstehen, Marktstrategien zu entwickeln. Und doch können sie von den Winzern noch lernen. Die nämlich haben die Vorteile eines Welterbestatus nicht nur erkannt, sondern auch genutzt. Sicherlich besteht die Gefahr, dass dieser Status mehr Touristen anlockt als eine Region verkraften kann.

Doch wer sich im Mittelrheintal umhört, findet eher Menschen, die ganz offen von ihren Erfolgen schwärmen und davon, wie das Weltkulturerbe sie zu neuen Ideen inspiriert. Natürlich sind es vor allem die Winzer und Gastronomen, die sich positiv äußern. Sie profitieren direkt. Doch was sie zu berichten haben ist so interessant, dass es sich für die Altländer allemal lohnen dürfte, wenigstens zuzuhören.