Pessimismus adé! Harsefeld hat einen recht ausgeglichenen Haushalt, der Raum für Investitionen gibt.

Stade und andere Städte versuchen indes verzweifelt, ihr massives Haushaltsdefizit zu drücken. Dafür, dass es Harsefeld nicht so schlecht geht wie Stade, gibt es einen triftigen Grund: Harsefeld ist weniger stark von der Großindustrie abhängig, sondern stützt seine Wirtschaftskraft vor allem auf den Mittelstand - Handwerksbetriebe, Dienstleister, kleinere Geschäfte. Da die mittelständischen Unternehmen, die oftmals in einem überschaubaren regionalen Bereich agieren, deutlich weniger unter den konjunkturellen Schwankungen der Weltwirtschaft leiden, sind auch die Schwankungen bei Harsefelds Gewerbesteuereinnahmen geringer. Diese vergleichsweise geringen Steuerschwankungen machen es Kommunen wie Harsefeld leichter, vorausschauend und sicher zu planen und dabei einen hohen Lebensstandard zu garantieren.

Harsefelds Mittelstands-Glück kann Städten wie Stade allerdings nicht helfen. Denn die Einkünfte des Mittelstandes reichen nicht aus, um die nicht unerheblichen Pflichtausgaben einer Stadt zu decken. Was Stade und vergleichbare Städte brauchen, ist ein Lösung, um die teils massiven Finanzschwankungen auszugleichen. Unser Wohlstand ist abhängig von stabilen und gesunden Kommunen. Wie der dafür nötige steuerliche Ausgleich realisiert werden kann, das ist die große Aufgabe, die das Finanzministerium in Berlin den kommenden Jahren lösen muss.