Mitte Juni wird im Kreis Pinneberg der erste Schweinegrippe-Fall gemeldet. Ein 28 Jahre alter Mann aus Pinneberg, der sich vom 1. bis 10. Juni in New York aufgehalten hat, hat sich in den USA mit dem hochinfektiösen Virus angesteckt.

Der junge Mann kommt, ebenso wie seine nicht betroffene Freundin, für einige Tage auf die eigens eingerichtete Isolierstation im Klinikum Wedel. Sie verzeichnet im Sommer einen regen Zulauf von Patienten mit grippeähnlichen Symptomen. In den meisten Fällen leiden sie jedoch an einer normalen fiebrigen Erkältung. Die bestätigten Fälle betreffen anfangs überwiegend Reiserückkehrer aus Spanien. Mit Beginn der kalten Jahreszeit breitet sich dann der Virus stärker aus. Sind am 10. November 156 Fälle beim Kreisgesundheitsamt aktenkundig, so liegt die Zahl am 18. November bereits bei 330 Fällen. An mehreren Schulen in Schenefeld, Uetersen und Pinneberg werden Klassen beurlaubt, weil die Zahl der erkrankten Schüler die der gesunden übersteigt. Im Oktober beginnt die Vorsorgeimpfung. Zunächst ist der Ansturm groß, der Impfstoff knapp. Nach öffentlichen Diskussionen über angebliche Risiken und dem Rückgang der Ansteckungswelle ergibt sich wenige Wochen später ein gegenteiliges Bild. Ende November stirbt in Schenefeld ein 13-jähriges Mädchen an den Folgen einer Schweinegrippe-Infektion. Ihre Mitschüler der Thesdorfer Gesamtschule und die Fußball-Mädchen des SV Halstenbek-Rellingen trauern um die Freundin. Bis Ende Dezember sind beim Kreis 574 Schweinegrippe-Erkrankungen registriert.