Mit ihrem Antrag greift die grüne Alternative Liste in Norderstedt (GALiN) ein Thema auf, das oft Stiefkind der Stadtplaner ist. Egal, wie fantasievoll oder robust ein öffentliches Toilettenhäuschen geplant und gebaut wird - damit kann sich niemand architektonische Lorbeeren verdienen. Meist sind die kommunalen Klos schon kurz nach der Eröffnung beschmiert. Der Münzeinwurf ist blockiert, die Türen schließen nicht, und der Blick ins Innere zwingt zur sofortigen Umkehr. Reparatur und Reinigung erfordern immer wieder Investitionen und belasten den ohnehin schon angespannten öffentlichen Haushalt.

Viele Bürger aber würden es begrüßen, wenn sie in zentralen Stadtbereichen die Möglichkeit hätten, saubere Toiletten kostenlos nutzen zu können. Denn oft stellt sich das dringende Bedürfnis gerade dann ein, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann. Daher ist die Initiative der GALiN, Händler und Gastronomen dazu zu bewegen, die "nette Toilette" einzuführen, nicht nur eine "nette Idee", sondern ausdrücklich zu begrüßen. Hier lässt sich mit wenig Aufwand der Service für die Bürger verbessern. Damit kann nicht nur die Stadt ihr Image polieren, auch die Gastronomen können zeigen, dass sie sich als echte Dienstleister verstehen.

Und nicht nur das Beispiel Kaltenkirchen zeigt, dass das Modell funktionieren kann. Bundesweit machen schon mehr als 120 Städte und Gemeinden bei der Kampagne "nette Toilette" mit.