Hamburger Abendblatt:

Was ist das Besondere an der Autostadt?

Otto Ferdinand Wachs:

Das Besondere ist die Mischung, die Sie in der Autostadt finden. Auslieferungszentren und Museen haben viele Automobilhersteller. Unser ZeitHaus unterscheidet sich von anderen Museen, indem wir markenübergreifend die Meilensteine der Automobilgeschichte von rund 40 Herstellern zeigen. Zudem präsentieren sich die verschiedenen Marken des Volkswagen-Konzerns in sieben Pavillons, und Sie finden bei uns ein Fünf-Sterne-Hotel sowie zwölf ausgezeichnete Restaurants. Der einzige Drei-Sterne-Koch Norddeutschlands, Sven Elverfeld, kocht in der Autostadt.



Abendblatt:

Warum lohnt es sich für Besucher, länger als ein paar Stunden hier zu bleiben?

Wachs:

Wegen der Vielfalt, die wir den Gästen bieten. Mit unseren Angeboten sprechen wir die ganze Familie an - nicht nur die Abholer von Neuwagen. Die Autostadt widmet sich ja der menschlichen Mobilität in all ihren Facetten und macht dieses Thema durch Attraktionen und kulturelle Veranstaltungen erlebbar. Als anerkannter außerschulischer Lernort haben wir ein umfangreiches Bildungsprogramm. So können Kinder an Workshops teilnehmen, und für Erwachsene gibt es Vorträge. Im vergangenen Jahr haben 70 fest angestellte Pädagogen knapp 125 000 Lernende betreut.



Abendblatt:

Welche Grundidee steckt hinter dem Konzept?

Wachs:

Wir wollen die Beziehung zwischen Volkswagen und dem Kunden, auch dem potenziellen Kunden, verdichten. Wir laden die Besucher ein, die Marke persönlich zu entdecken und das Erlebte und Erlernte in Erinnerung zu behalten.



Abendblatt:

Warum ist die Kultur in der Autostadt ein so großes Anliegen?

Wachs:

Das hat etwas mit unserer gesellschaftlichen Verantwortung zu tun. Denn es liegt in der Verantwortung eines Konzerns wie Volkswagen, in seiner Heimatregion über das Kerngeschäft des Unternehmens hinaus gesellschaftliches Engagement zu übernehmen.



Abendblatt:

VW ist von der Krise bislang verschont worden. Wie werden Sie mit Ihren kulturellen Aktivitäten reagieren?

Wachs:

Volkswagen ist eine starke Marke, und der Konzern ist sich seiner Unternehmensverantwortung bewusst. Daher setzt die Autostadt auch in diesen schwierigen Zeiten ein Zeichen der Orientierung und Kontinuität. Auch wenn wir aufgrund der derzeitigen Situation Veranstaltungen gestrichen haben, halten wir an Movimentos fest. Die Festwochen haben sich europaweit einen Namen als angesehenes Tanzfestival gemacht. Eine solche Kulturproduktion sagt man nicht einfach ab.