Benedikt XVI. betont in seiner ersten Enzyklika die zentrale Bedeutung der Liebe im Christentum. Die Liebe verbinde Gott mit den Menschen sowie die Menschen untereinander. Dies sei besonders aktuell in einer Welt, in der mitunter im Namen Gottes zu Haß und Gewalt aufgerufen wird.

ROM. Papst Benedikt XVI. hat in seiner ersten Enzyklika die zentrale Bedeutung der Liebe im Christentum betont. Die Liebe verbinde Gott mit den Menschen sowie die Menschen untereinander. Dies sei besonders aktuell in einer Welt, in der mitunter im Namen Gottes zu Hass und Gewalt aufgerufen wird, heißt es mit Blick auf den Terrorismus. Die Liebe zwischen Mann und Frau dürfe aber nicht zum bloßen Sex degradiert werden, warnt der Papst in dem veröffentlichen Dokument. Dadurch werde die Liebe und der Mensch zur Ware. Dem christlichen Gottesbild "entspricht die monogame Ehe", schreibt der Papst in dem stark theologisch ausgerichteten Text mit dem Titel "Deus Caritas est" (Gott ist Liebe).

Eindringlich betont der Papst die Verpflichtung der Gläubigen und der Kirche zur tätigen Nächstenliebe. Zugleich warnt er aber: "Die Kirche kann nicht und darf nicht den politischen Kampf an sich reißen, um die möglichst gerechte Gesellschaft zu verwirklichen. Sie kann und darf nicht sich an die Stelle des Staates setzen."

Enzykliken sind verbindliche päpstliche Lehrschreiben, die sich an die gesamte katholische Kirche richten. Sie gelten aber nicht als "unfehlbar". Benedikt, der im vergangenen April gewählt wurde, unterzeichnete das von ihm selbst verfaßte Schreiben offiziell am Weihnachtstag, dem 25. Dezember.