Henning Meiforth, 41, ist Sozialpädagoge und leitet das Haus der Jugend in Horn, einem „gespaltenem Stadtteil“, wie er sagt. „Da gibt es traumhafte, ruhige Ecken, aber es gibt auch grausam verdichtete Wohnviertel, wie etwa die Horner Geest im Osten.“ Aber man müsse auch sagen, dass die Horner generell in ihrem Stadtteil nur wohnen, aber nicht in ihm leben würden. Was er auf die fehlende Infrastruktur zurückführt. „Es gibt zu wenig Fachärzte, vor allem gibt es nur noch einen einzigen Kinderarzt für 6000 Kinder. Auch die Einkaufs- und Freizeitangebote lassen zu wünschen übrig. In den ehemals kleinen Geschäften entlang der Horner Landstraße und des Horner Wegs sind überwiegend Spielhallen, Nagelstudios, Internet-Cafés oder Shisha-Lounges.“ Gerade für Familien sei Horn daher nicht so attraktiv. „Wir brauchen dringend einen eigenen Stadtentwicklungsplan für Horn“, sagt Meiforth. Als besonders krasses Negativbeispiel nennt er die die Planung für die Nutzung des Innenraums der Galopprennbahn. „Jahrzehntelang ist nichts passiert. Dabei handelt es sich um das wichtigste Naherholungsgebiet von Horn.“