Für PR-Unternehmerin Alexandra von Rehlingen ist das christliche Wertesystem von "großer Bedeutung". "Die Zehn Gebote hängen an der Kühlschranktür, damit meine ganze Familie sie stets vor Augen hat. Sie sind die Spielregeln für ein zivilisiertes Familienleben."

Von Rehlingen ist im katholischen Bayern aufgewachsen und kam "beinahe automatisch" zum Glauben. Im Süden sei Religion präsenter als in Norddeutschland: In den Klassenzimmern hingen noch immer Kreuze und in jedem Dorf, an jedem Feldweg fänden sich "Manterl" (Jesus am Kreuz). Die Managerin erinnert sich noch genau an ihre Erstkommunion und an ihre Firmung, die gefeiert wurde, als Joseph Ratzinger noch Kardinal in München war. "Alles war sehr feierlich und rituell. Mit viel Weihrauch und Musik - das vermisse ich manchmal hier im Norden."

Von Rehlingen freut sich über den Kirchentag in Hamburg. Er sei gut, um das Bewusstsein zu beleben. Die Tatsache, dass man Kirchen in den meisten Navigationssystemen gar nicht mehr finde, dafür aber jedes Einkaufszentrum, jedes Restaurant und jeden Vergnügungspark, findet sie "beschämend".