Der überraschende juristische Vergleich im Hamburger Kita-Streik ist nur ein Zwischenergebnis. Zwar darf der Ausstand auf der Basis der bisherigen Gewerkschaftsforderungen nicht fortgeführt werden. Doch wird Ver.di ihre Forderungen, auf deren Basis sie zum Streik aufrief, nachbessern. Neue Streiks könnten folgen. Und neue Prozesse.

Selbstverständlich steht auch in einem Arbeitskampf beiden Parteien der Weg durch die Instanzen offen; dies ist ein unabdingbares Gut in unserem Rechtsstaat. Doch in diesem Fall geht es auch um die Interessen anderer: nämlich der Familien, deren Alltag durcheinandergeraten ist. Vor allem um die Schwächsten, um Tausende Kinder, deren Kitas bestreikt werden. Es geht auch um verzweifelte Eltern, die neben ihrer Arbeit Babysitter für ihre Kleinen organisieren müssen. Und um Erzieher, die ihren schweren Dienst verrichten. Da gibt es nur eins: dass sich Arbeitgeber und Gewerkschaften schnell wieder an einen Tisch setzen und sich einigen. Dauerhaft und möglichst ohne Gericht.