Er umgibt sich stets mit den schönsten Frauen, wurde mehrmals zum sexiest Man gekürt. Und nun könnte Brad Pitt in seinem Jubiläumsjahr einen Oscar und einen Ehering dazugewinnen.

Los Angeles. Er ist entweder ein guter Schauspieler oder die 50 sind ihm wirklich egal. „Es hat mir bislang nichts ausgemacht“, grinste Brad Pitt Mitte Oktober in einem Interview der amerikanischen „Today“-Show, auf seinen runden Geburtstag am 18. Dezember angesprochen. „Ich kann nicht klagen“, setzte der Hollywoodstar ganz relaxt drauf. Das glaubt man ihm gern.

In diesem Jahr hat er gleich drei Filme in den US-Kinos. In dem Action-Blockbuster „World War Z“ schlägt sich Pitt tapfer gegen Zombie-Horden. In dem Thriller „The Counselor“ mimt er einen clever-lässigen Drogendealer. In dem Sklavendrama „12 Years a Slave“ hat er nur eine Nebenrolle, doch als Produzent des von Kritikern hoch gelobten Films, wird er als möglicher Oscar-Kandidat gehandelt.

Die von Regisseur Steve McQueen verfilmte wahre Geschichte eines Schwarzen, der 1841 aus dem liberalen Norden der USA in den Süden des Landes entführt und dort versklavt wird, wurde von Pitts Firma Plan B mit produziert. Der Hollywoodstar zählt das berührende Drama, zu seinen wichtigsten Filme.

Nach drei Oscar-Nominierungen als Neben- und Hauptdarsteller für „12 Monkeys“ (1996), „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ (2009) und „Die Kunst zu gewinnen – Moneyball“ (2012) fehlt die vergoldete Trophäe noch in seiner Sammlung, ebenso wie ein glänzender Ehering. Beides könnte ihm mit 50 Jahren gelingen.

Seit sieben Jahren mit Angelina Jolie zusammen

„Brangelina“ genannt, sind Pitt und die elfeinhalb Jahre jüngere Angelina Jolie Hollywoods Glamour-Paar schlechthin. Nach sieben Jahren „wilder Ehe“ funkelt seit April 2012 zumindest ein großer Verlobungsring an Jolies Hand. „Es ist ein Versprechen für die Zukunft und ihre Kinder freuen sich sehr“, bestätigte damals ihre Sprecherin. Der Hochzeitstermin gibt weiter Rätsel auf. Das Paar mit sechs Kindern, drei davon aus Kambodscha, Äthiopien und Vietnam adoptiert, hält die Klatsch- und Tratsch-Experten seit Jahren auf Trab.

Auch wieder vor dem runden Jubiläum. Jolie wollte Pitt eine herzförmige Insel in einem kleinen See im US-Staat New York schenken, kursierte es kürzlich durch die Boulevardpresse. Die „Petra“-Insel im Mahopac-See steht tatsächlich zum Verkauf, netter Stoff für „Brangelina“-Spekulationen.

Schon als blonder Teenie-Schwarm musste sich Pitt an Schlagzeilen gewöhnen. Als Ältestes von drei Kindern streng religiöser Eltern wuchs Pitt im mittleren Westen der USA auf. Sein Studium an der Universität von Missouri warf er 1985 hin, er wollte Schauspieler werden. In Kalifornien schlug er sich erst mit Werbespots, dann mit kleinen Fernsehrollen durch. Neben dem gleichaltrigen Johnny Depp war Pitt als Mittzwanziger in der TV-Highschool-Komödie „21 Jump Street“ zu sehen.

Durchbruch mit „Thelma und Louise“

Der Durchbruch auf der Leinwand kam in einer kleinen Rolle als blonder Verführer von Geena Davis in dem Road-Movie „Thelma und Louise“ (1991). Robert Redford heuerte ihn gleich als Hauptdarsteller für sein Familiendrama „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ an. Ein Jahr später spielte der schöne Pitt in „Kalifornia“ einen brutalen Serienkiller.

Mit Co-Star Juliette Lewis hatte der Newcomer seine erste Kolleginnen-Beziehung. Mitte der 90er Jahre war er mit „Sieben“- Filmpartnerin Gwyneth Paltrow liiert, dann lernte der Frauenliebling „Friends“-Star Jennifer Aniston kennen. Bei ihrer Trauung in Malibu im Sommer 2000 kreisten die Paparazzi in Helikoptern über der Pazifikküste. Das „People“-Magazin wählte ihn gleich zwei Mal zum „Sexiest Man“.

Die Ehe ging vier Jahre gut, dann traf er bei den Dreharbeiten zu der Actionkomödie „Mr. & Mrs. Smith“ auf Angelina Jolie. Sie spielten miteinander verheiratete Undercover-Killer. Pitt trennte sich 2005 von Aniston, noch im selben Jahr wurde er ständiger Begleiter von Jolie. Nach Filmen wie „Fight Club“, „Ocean's Eleven“ und „Troja“ konnte er sich als Leinwandstar mit der Oscar-Preisträgerin messen.

„Ich war ein Herumtreiber“

Die beiden verbindet viel mehr als Ruhm und Millionengagen. Er habe sich immer eine große Familie gewünscht, verriet er im Juni dem Männer-Magazin „Esquire“. „Ich war ein Herumtreiber“, blickte er selbstkritisch auf frühere Jahre mit Drogenkonsum und wenig Motivation zurück. Mit Jolie engagiert er sich für humanitäre Zwecke. Nach Hurrikan „Katrina“ setzte sich der Architektur-Fan im zerstörten New Orleans für einen umweltfreundlichen Wiederaufbau ein. Er sponserte unter anderem einen Wettbewerb unter Architekten, Umweltschützern und Stadtplanern.

Als sechsfacher Familienvater und Partner einer Karrierefrau ist Pitt weiter auf Erfolgskurs. Mit „Inglourious Basterds“ und „World War Z“ zeigte er Gespür für Kino-Renner. Mit „Babel“ und „The Tree of Life“ wagte er sich an schwierigere Charakterrollen. In dem Thriller „Killing Them Softly“ (2012) sah er als eiskalter Profikiller richtig cool aus.

Dabei hat das Familienleben höchste Priorität. Jolie, die sich im vorigen Früjahr aus Angst vor Krebs die Brüste abnehmen ließ, lobte Pitt als zuverlässige Stütze in der schweren Zeit. Er sei bei allen Operationen dabei gewesen, schrieb Jolie in der „Ney York Times“. „Wir wussten, dass es die richtige Entscheidung für unsere Familie ist und dass es uns näher zusammenbringt. Und das hat es.“