Boeing kämpft erneut mit Problemen bei seinem Prestigeprojekt Dreamliner. Bei einem Testflug entwickelte sich Rauch in der Kabine.

Laredo. Bei einem Testflug des neuen "Dreamliner" von Boeing hat sich in der Kabine Rauch entwickelt . Der Grund für den Vorfall ist laut Boeing noch unbekannt und wird untersucht. Trotz des Rauchs landete das Flugzeug mit insgesamt 42 Menschen an Bord unversehrt in Laredo im US-Bundesstaat Texas. Sie mussten die Maschine über Notrutschen verlassen. An Bord waren den Angaben zufolge auch mehrere Vertreter der zivilen Luftfahrtbehörde FAA.

Das Unternehmen wollte sich nicht dazu äußern, ob der Vorfall die Auslieferung des ersten Dreamliners weiter verzögern könnte. Es hatte bereits wiederholt technische Probleme bei dem Langstreckenflieger gegeben. Inzwischen hinkt Boeing mit der Auslieferung des Flugzeugs mehr als zwei Jahre hinterher. Der erste Dreamliner 787 soll nun im Februar 2011 an die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) ausgeliefert werden. Japans ANA hat insgesamt 55 Dreamliner bestellt, um ihre Flotte von kerosinschluckenden Maschinen allmählich durch umweltfreundlichere Modelle zu ersetzen.

Das am Dienstag für den misslungenen Testflug eingesetzte Flugzeug war bereits in den Farben der Fluglinie gestrichen. Boeing macht seine Zukunft von dem mittelgroßen Flugzeug abhängig. Es ist das erste neue Modell seit mehr als zehn Jahren. Bei Langstreckenflügen sollen die Dreamliner bis zu 20 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen.

Boeing startete das Dreamliner-Programm im April 2004 und hatte zunächst geplant, das erste Flugzeug im ersten Halbjahr 2008 an ANA zu liefern. Doch die Maschine, die Sitzplätze für 330 Passagiere bietet, konnte erst im Dezember vergangenen Jahres zu ihrem Jungfernflug abheben. Die Verzögerungen im 787-Programm haben Boeing bereits Milliarden von Dollar gekostet. Mehrere Fluggesellschaften stornierten ihre Bestellungen.