Aus der Toilettengebühr beim Billigfliegers Ryanair wird nichts - jetzt sollen die Passagiere selbst vorschlagen, wie Flüge mit den Iren teurer werden können. Die Airline prämiert den besten Gebühren-Vorschlag mit 1000 Euro. Kann das eventuell noch als Spaß abgetan werden, verlangt das Unternehmen ab Mai allerdings bis zu 20 Euro für den Check-In.

Ryanair-Chef Michael O'Leary hatte jüngst Empörung ausgelöst, als er darüber nachdachte, für die Benutzung der Bord-Toiletten Geld zu verlangen. Kaum hat sich der Wirbel darum gelegt, kommen die Iren mit der nächsten PR-Maßnahme um die Ecke, die allerdings die Kunden weiter schröpfen soll: Die Passagiere können die nächste fällige Gebühr selbst bestimmen. 1000 Euro will das Unternehmen für besten Vorschlag zahlen.

"Seitdem wir bestätigt haben, dass wir über die Einführung einer Toilettengebühr nachgedacht hatten, haben wir viele Vorschläge für weitere Gebühren erhalten", teilten die Iren in einer Pressemitteilung mit. Die bisher lustigsten Ideen: 2,50 Euro für Klopapier mit dem Gesicht O'Learys darauf, 25 Euro für die Benutzung des Notausgangs, 2,50 Euro für das Lesen der Sicherheitskarten an Bord, ein Euro für die Benutzung der Sauerstoffmasken und 50 Euro für einen Blick auf die Kabinen-Crew im Bikini. Zwei der Vorschläge hat der Billigflieger gleich als Comic auf seiner Website präsentiert.

Ryanairs Marketingleiter Stephen McNamara: "Wir möchten unsere Kosten und damit unsere Tarife weiterhin senken, indem wir zusätzliche Umsätze generieren. Wir haben unseren Passagieren immer die Wahl gelassen: Wenn sie nicht für Snacks an Bord bezahlen möchten, müssen sie nichts kaufen; wenn sie kein Geld für Gepäck ausgeben wollen, müssen sie kein Gepäck aufgeben und wenn sie kein Geld für die Bezahlung ausgeben wollen, können sie ganz einfach ihre Visa Electron-Karte benutzen, denn diese ist gänzlich kostenfrei."

Mitgemacht werden kann auf www.ryanair.de. "Die beste Idee gewinnt und wird dann "umgesetzt"", so das Unternehmen. Ob der Billigflieger die Aktion auch ernst nimmt, dürfen die Kunden glücklicherweise bezweifeln: Das Wort "umgesetzt" setzten die Iren in Anführungszeichen - ein Hinweis darauf, dass die Gebühren-Vorschläge nur der Steigerung des eigenen Bekanntheitsgrad dienen sollen, was auch vornehmlich zu funktionieren scheint.

Keine Späße macht Ryanair allerdings beim Check-In: Der soll bis Oktober nur noch online als Web-Check-In möglich sein, kostet ab dem 1. Mai fünf Euro pro Reservierung, Person und Strecke. Ganze 20 Euro muss zahlen, wer ab diesem Zeitpunkt noch die Möglichkeit des Check-Ins am Flughafen wählt.