Titelverteidiger Deutschland war im Halbfinale beim 2:4 gegen die körperlich klar überlegenen Spanierinnen nicht clever genug.

Duisburg. Das von vielen erhoffte Duell der Erzrivalen Niederlande und Deutschland bei der Hallenhockey-EM der Damen ist perfekt. Allerdings geht es dort am Sonntag (12.30 Uhr) in der Rhein-Ruhr-Halle nur um den Bronzerang. Das Finale bestreiten um 14 Uhr die Teams aus Spanien und der Ukraine.

Der von Marc Herbert trainierte Titelverteidiger aus Deutschland war im zweiten Halbfinale beim 2:4 gegen die körperlich klar überlegenen Spanierinnen zwar nicht die schlechtere, dafür aber die weniger clevere Mann-schaft. Das neu formierte Team konnte mehrfach klarste Chancen nicht nutzen und musste letztlich der mangelnden Erfahrung im Zusammenspiel Tribut zollen. „Wir waren vorne nicht durchschlagskräftig genug und hatten zu Spielbeginn in der Defensive auch nicht die Konsequenz, die man braucht, um ein Finale zu erreichen“, sagte Herbert.

Bei der 15. Auflage der kontinentalen Hallen-Titelkämpfe ist es das erste Mal, dass eine deutsche Damenauswahl nicht das Finale erreicht hat. Nach dem fünften Rang der deutschen Herren vor einer Woche in Almere (Niederlande) ist dies der nächste Rückschlag für den Deutschen Hockey-Bund. Die Tore für Herberts Auswahl, die nach 30 Minuten 0:4 zurückgelegen hatte, erzielten Luisa Steindor von SW Neuss (33.) und die beim Münchner SC spielende Hamburgerin Rebecca Landshut (34.).

„Wir hatten genug Chancen, um das Spiel zu gewinnen, aber wir waren zu kopflos und haben es vor allem in der ersten Hälfte nicht geschafft, unsere Taktik umzusetzen“, sagte die Hamburgerin Anneke Böhmert (Club an der Alster), die ihre Karriere morgen gegen die Niederlande beendet. „Wir sind zwar enttäuscht, aber wollen gegen die Niederlande Bronze holen und unseren Fans noch ein Highlight bieten“, sagte Herbert.

Die Ukraine hatte sich im ersten Semifinale dank einer großartigen Abwehrleistung und zwei Ecken-Toren der beim Harvestehuder THC engagierten Maryna Vynohradova mit 3:2 gegen den amtierenden Hallenweltmeister Niederlande durchgesetzt. Der Favorit scheiterte vor allem an der eigenen Eckenschwäche – nur zwei von 13 Versuchen fanden ihr Ziel – und muss weiter auf den ersten EM-Titel unterm Hallendach warten. „Wir wussten, dass wir den schnellen und technisch starken Niederländerinnen keinen Raum zum Kontern geben durften. Deshalb haben wir hinten tief gestanden. Jetzt freuen wir uns auf das Finale gegen Spanien“, sagte Vynohradova.