U 15-Basketballmädchen sorgen für den größten Erfolg der Jugendabteilung seit 35 Jahren. 37:79-Niederlage im Finale gegen TuS Lichterfelde

Ahrensburg. Auch wenn es für den ganz großen Titel noch nicht gereicht hat - der zweite Platz bei den deutschen Meisterschaften ist für die U 15-Basketballmädchen des Ahrensburger TSV der krönende Abschluss einer großartig verlaufenen Saison.

"Ich bin so stolz auf die Mädchen. Natürlich hatte ich großes Vertrauen in die Mannschaft, aber dass die Reise soweit geht, hätte ich nie im Leben erwartet", sagt Trainerin Ulrike Haas gerührt. "Das ist unser größter Erfolg im Jugendbereich seit 35 Jahren", sagte der sportliche Leiter Stefan Möller. 1977 war die weibliche C-Jugend des ATSV ebenfalls deutscher Vizemeister geworden.

Bei der Endrunde im bayerischen Nördlingen mussten sich die Ahrensburger Nachwuchsspielerinnen erst im Finale dem hohen Favoriten TuS Lichterfelde aus Berlin mit 37:79 geschlagen geben. Die Mädchen von Haas gingen besonders motiviert in dieses Spiel, es waren noch einige Rechnungen offen. Die zwei Mannschaften waren sich zuvor schon zweimal bei der Nordmeisterschaft und bei der DM-Zwischenrunde gegenüber gestanden - beide Spiele hatten die Berlinerinnen für sich entschieden. "Natürlich wollten wir es diesmal besser machen. Aber der Ausfall unserer Aufbauspielerin Merle Bitter im zweiten Viertel führte zu einem Bruch im Spiel der Mannschaft", sagt Claudia Beckmann, die eigens für die Endrunde den Posten der Co-Trainerin übernahm. "Der Gegner hat zudem ein unglaublich starkes Team."

So war die Partie schon zur Halbzeit (15:41) so gut wie entschieden. Im dritten und vierten Viertel hatten die Ahrensburgerinnen dem Offensivdrang des Gegners nicht mehr viel entgegenzusetzen. Von Enttäuschung war bei den Ahrensburgerinnen jedoch nichts zu sehen - bei den Mädchen überwog die Freude über die gewonnene Silbermedaille. Und zu frisch waren noch die Erinnerungen an den aus Sicht der Stormarnerinnen eigentlichen Höhepunkt der Endrunde - das Halbfinale gegen den ausrichtenden TSV 1861 Nördlingen. Die Halle platzte aus allen Nähten, gut 300 Zuschauern sorgten für einen Lärmpegel, den die meisten Spielerinnen so noch nicht erlebt hatten. Die Ahrensburgerinnen gewannen verdient mit 65:56 (26:22). Nach dem Schlusspfiff ein einziger Jubelsturm: Trainer, Betreuer, Familienmitglieder und Freunde rannten aufs Spielfeld und feierten den Finaleinzug, der den sicheren Gewinn der Silbermedaille bedeutete.

"One Team - One Dream". Mit großen farbigen Buchstaben auf schwarzem T-Shirt dokumentierten auch die 20 mitgereisten Eltern neben dem Spielfeld den Teamgeist, der in dieser U 15-Mannschaft steckt.

Für Ulrike Haas bedeutet der Saisonschluss auch das vorläufige Ende ihrer Trainerkarriere. Im Oktober erwartet sie Nachwuchs. Der Versuch, Kind und Arbeit zu vereinbaren, werde ihr alle Kräfte abfordern, für die große Leidenschaft Basketball bleibe da definitiv keine Zeit mehr übrig, so Haas. "Über eine Nachfolge führen wir schon seit einiger Zeit intensive Gespräche, viel hängt aber auch von der möglichen Qualifikation unserer U 17-Mädchen für die weibliche Nachwuchsbundesliga ab", sagt Möller. Man werde jetzt erst einmal die Qualifikationsspiele am 24. Juni vor heimischer Kulisse abwarten, um dann in aller Ruhe die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Die Basketballabteilung des Ahrensburger TSV will weiterhin verstärkt auf die eigene Jugendarbeit setzen. "Die U 13 und U 15 sind die wichtigsten Jahrgänge, hier werden die Weichen für die Zukunft gestellt", sagt Möller. Sechs Spielerinnen werden aus Altersgründen die U 15 verlassen. Mit Merle Bitter, Kaja Witkowski, Josina Großmann, Jasmin Zimmermann und Maxime Mönke werden fünf von ihnen kommende Saison mit der U 17 in der Jugendbundesliga spielen, sofern die Qualifikation gelingt.