Stades Bürgermeister Andreas Rieckhof lehnt sich weit aus dem Fenster. 50 000 Einwohner möchte er bis 2025 in der Hansestadt haben.

Gleichzeitig fordert er für Stade eine zentrale Position im Elbe-Weser-Dreieck ein. Was den letztgenannten Punkt angeht, ist Rieckhof völlig im Recht, wenn er Städten wie Bremervörde oder Zeven eine Kampfansage macht. Das Forschungszentrum Stade sowie das CFK-Valley zeigen, dass zunehmend mehr bundes- und weltweit angesehene Unternehmen nach Stade kommen. Und dass die Industrie- und Handelskammer für den gesamten Elbe-Weser-Raum ihren Sitz in Stade und nicht etwa in Bremervörde hat, ist auch kein Zufall.

Dass Bürgermeister Rieckhof von einem Bevölkerungsanstieg ausgeht, obwohl bundes- und landesweit die Einwohnerzahlen größtenteils einbrechen sollen, ist mutig, aber nicht unrealistisch. Doch was passiert mit den umliegenden Dörfern, wenn Stade und Buxtehude ihre Einwohnerzahlen erhöhen? Setzt dann das große Dörfersterben ein?

Anders als die beiden Städte werden es Dörfer vor allem auf der Geest wohl schwer haben, ihre Einwohnerzahlen stabil zu halten. Eine große Landflucht ist indes nicht zu befürchten. Denn Stade und Buxtehude haben vor allem Hamburger im Blick, die genug vom Leben in der Großstadt haben, dort aber weiterhin arbeiten wollen. Dank der S-Bahn, dem Metronom und der Autobahn 26 muss sich wohl eher die Hansestadt Hamburg vor der Flucht auf das Land fürchten.