Der Sozialausschuss des Kreises hat den Antrag von Pro Familia mehrheitlich abgelehnt; die Verhütungskosten für finanziell Bedürftige werden nicht übernommen.

In Zeiten knapper Kassen ist es einerseits verständlich, dass die Verwaltung reflexartig darauf verweist, dass dafür kein Geld da ist. Auch der Kreis der Begünstigten ist mit Empfängern von BAföG oder Menschen mit vergleichbar niedrigem Einkommen, wie es in dem Antrag heißt, zu weit gefasst und zu unbestimmt.

Dennoch ist mit nur 15,55 Euro pro Monat für die gesamte Gesundheitspflege das Recht auf selbstbestimmte Familienplanung nicht gewährleistet. Das schreit zunächst nach einer bundesweiten Regelung. Wenn sich aber Regierung und Bundesrat nicht einig sind, darf es trotzdem nicht sein, dass Menschen zwischen Lebensmitteln und Verhütung wählen müssen. Es ist daher fahrlässig, nicht zumindest eingehend zu prüfen, ob durch die Maßnahme an anderer Stelle absehbar Ausgaben eingespart werden würden. Daten und Erfahrungswerte gibt es genug: In Flensburg, Lübeck, Geesthacht und dem Kreis Stormarn läuft das Projekt seit Jahren. Und das überaus erfolgreich.