Geesthacht. Von Kreditklemme keine Spur: Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg (KSK) bleibt weiterhin die Hausbank des Mittelstandes in der Region. Sie konnte die Rekordwerte aus dem Vorjahr im ersten Halbjahr 2009 noch toppen.

Die Kreditvergabe an Unternehmen stieg in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 30 Millionen Euro - auf 115 Millionen.

"Wir werden unserer Verantwortung gegenüber dem Mittelstand weiterhin gerecht und wollen uns dafür einsetzen, dass es in unserer Region nicht zu Kreditengpässen kommt", erklärte gestern der Vorstandschef des Geldinstituts, Rainer Burghardt. Durch die Aufgabe von Immobilienfonds, in denen die KSK Eigenkapital angelegt hatte, gibt es ausreichend Gelder, um den Unternehmen im Lauenburgischen zu helfen.

80 der 750 großen Firmenkunden der KSK wurden bereits intensiv beraten. Das habe man präventiv getan, so Burghardt, um gemeinsam mit den Verantwortlichen Lösungen für Probleme zu finden. "Wichtig wird es sein, in der Phase des Aufschwungs den Anschluss nicht zu verpassen. Den Aufschwung muss man finanziert bekommen", so Burghardt. Insgesamt hat die letzte eigenständige KSK im Land mit ihren 650 Beschäftigten 7400 Firmenkunden. Für dieses Jahr rechnet man mit einem Bilanzgewinn von mehr als zehn Millionen Euro.

Sorgen bereiten den Managern in der Führungsetage der Kreissparkasse allerdings weiterhin die Probleme der HSH-Nordbank, der Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein, der die KSK angehört. 2008 mussten die Verluste dort allein mit zwölf Millionen Euro aus dem Lauenburgischen aufgefangen werden. "Das hat uns schon erheblich getroffen", so Burghardt.

Er hofft, dass künftige Gewinne seines äußerst rentablen Instituts wieder selbst verbucht werden können, um weiterhin über ausreichend Eigenkapital für die Unterstützung der Region zu verfügen.

Als "unwirksam" bezeichnen Burghardt und der für die Firmenkunden verantwortliche KSK-Direktor Gerd Bröcker die Förderprogramme des Bundes. "Mit seinen Anforderungen geht es an der Realität vorbei", sagt Bröcker. Landesweit wurden erst zwei Firmen über die Investitionsbank aus dem Bundesprogramm unterstützt. Seite 21