Brüssel. Über die Frage, was darf Humor, wird immer wieder diskutiert. Der scheidende Europaabgeordnete und Satiriker Nico Semsrott hat eine klare Meinung dazu, was in Witzen thematisiert werden kann.

Für den Europa-Abgeordneten und Satiriker Nico Semsrott gibt es beim Witze machen grundsätzlich keine Tabus. „Ich glaube, man kann über alles Witze machen, wenn der Witz gut gebaut ist und wenn die Pointe sitzt“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Die Kritik und das Feindbild müssten dabei deutlich werden, fügte der 38-jährige gebürtige Hamburger hinzu. „Auch das Schmerzhafteste, Traurigste kann durch eine überraschende Wendung gut gebaut sein.“

2019 zog Semsrott für die Satirepartei Die Partei ins EU-Parlament ein, aus der er Anfang 2021 allerdings austrat. Der Kabarettist begründete das mit dem Umgang des Parteivorsitzenden, Martin Sonneborn, mit Rassismusvorwürfen. Als parteiloser Abgeordneter ist er derzeit noch Mitglied der Grünen-Fraktion im EU-Parlament. Bei der diesjährigen Europawahl, die in Deutschland am 9. Juni stattfindet, tritt Semsrott nicht mehr an. „Ich glaube, ich ganz persönlich kann ohne Mandat mehr bewirken als mit“, betonte er auf seiner Website bereits im vergangenen Jahr.