Berlin. Die Hauptdarstellerin der Serie „House of Cards“, Robin Wright, hat in Berlin eine Konferenz besucht. Und sprach über Donald Trump.

Kein Wort zur fünften Staffel der TV-Serie „House of Cards“, die Ende des Monats startet. Dafür aber massive Kritik an Technologie-Unternehmen, die Rohstoffe aus Konfliktregionen wie dem Kongo für die Produktion elektronischer Geräte verwenden: Die Schauspielerin und Menschenrechtsaktivistin Robin Wright sprach am Donnerstag auf der Technologiekonferenz Cube Tech Fair in Berlin.

„Die meisten Verbraucher wissen nichts über den Zusammenhang zwischen dem Bürgerkrieg im Osten des Kongo, bei dem sechs Millionen Menschen starben, und unserem Konsum“, sagte Wright.

Trump hat uns alle Ideen gestohlen

„Wir müssen Druck auf Unternehmen ausüben, deren Produkte wir benutzen, um Transparenz im Handel mit den Mineralien zu erzeugen“, sagte die Schauspielerin, die in der Serie die First Lady der USA verkörpert, im Gespräch mit dem Journalisten Kai Diekmann. „Wir können es uns leisten, ein paar Dollar mehr für unsere Smartphones zu bezahlen, wenn sie aus fair gehandelten Materialien bestehen.“

Wright nahm auch zu den sozialen Folgen des technologischen Wandels Stellung. „Wir müssen uns damit auseinandersetzen, dass die Hälfte aller Arbeitsplätze durch Automatisierung wegfallen wird“, sagte Wright und forderte mehr Bildung für alle, weil der Bedarf an Experten steigen wird und die gleiche Bezahlung von Frauen- und Männerarbeit. Über eine spätere sechste Staffel von „House of Cards“, sagte die Schauspielerin: „Trump hat uns alle Ideen gestohlen“.

Treffen von 200 Start-ups

US-Schauspielerin Robin Wright sprach über Rohstoffe aus dem Kongo, die für elektronische Geräte verwendet werden.
US-Schauspielerin Robin Wright sprach über Rohstoffe aus dem Kongo, die für elektronische Geräte verwendet werden. © dpa | Britta Pedersen

Die Cube Tech Fair in der Messe Berlin bietet ein neues Ausstellungsformart. Sie hat sich das Ziel gesetzt, alte und neue Unternehmen zu verbinden. Industriegrößen wie Bayer und Volkswagen treffen dort auf 200 Start-ups, um so langfristige Partnerschaften aufzubauen. Ein Start-up hat die Möglichkeit, einen mit einer Million Euro dotierten Preis zu gewinnen. Die Messe wurde am Donnerstag von Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) eröffnet. Gegründet wurde das Innovationsnetzwerk Cube im Juni 2016 mit Torsten Oelke als CEO und Partnern wie Bayer, Dell, VW und der Messe Berlin.

Bayer präsentiert Robotik-Wettbewerb

Die Messe zeigt nicht nur die große Bandbreite der Berliner Unternehmen aus den Bereichen Gesundheit, Mobilität und Industrie. Sie bietet auch Einblicke, was in anderen Metropolen entwickelt wird und was es in Berlin in diesem Umfang nicht gibt. So präsentierte der Pharmakonzern Bayer seinen Robotik-Wettbewerb „Grants4Tech“.

Studenten hatten die Aufgabe Roboter für die Materialprüfung zu programmieren. Sie sollten Chemikalienfässer und die darin befindlichen Säcke öffnen, eine Probe entnehmen und alles wieder verschließen. „Das beste Team kann 40.000 Euro gewinnen“, sagte Carl-Helmut Coulon, der das Projekt leitet.

Hyperloop-Kapsel aus München

Wissenschaftler aus München zeigten eine Kapsel für das Hochgeschwindigkeitstransportsystem „Hyperloop“. Der Unternehmer und Gründer der Elektroautomarke Tesla, Elon Musk, hat das Projekt initiiert, bei dem Kapseln auf Luftkissen in einer teilevakuierten Röhre Menschen oder Güter schneller als in Flugzeugen transportieren sollen. Die Strecke Berlin-München könnte mit einem Hyperloop in einer halben Stunde zurückgelegt werden.

Die Münchner haben gemeinsam mit Industriepartnern wie Airbus oder Knorr-Bremse die erste Stufe des Hyperloop-Wettbewerbs erfolgreich absolviert und wollen im August mit einem neue Prototypen antreten. „Wir hatten die schnellste Kapsel und die einzige, die die ganze Teststrecke geschafft hat“, sagt Projektleiter Gabriele Semino. „Beim nächsten Wettbewerb im August wollen wir uns deutlich übertreffen.“

Dieser Text ist zuerst auf www.morgenpost.de erschienen.