Berlin. Bushido erhält nach eigenen Aussagen seit Wochen keine DHL-Pakete mehr nach Hause. Ein Grund, sich deutlich bei der Post zu beschweren.

Am Anfang stand ein Tweet: Vor zehn Tagen beschwerte sich der Berliner Gangsta-Rapper Bushido bei Twitter über die „unfassbaren Zustände“ in der Postfiliale am Hindenburgdamm in Berlin-Lichterfelde. „Service und Freundlichkeit liegen im Minusbereich!!!“, schrieb der Rapper.

In den sozialen Netzwerken sorgte Bushidos Kritik für reichlich Erheiterung – war der 39-Jährige in seiner Karriere bislang nicht unbedingt aufgefallen mit bierernster Kritik an den Service-Standards deutscher Dienstleistungsunternehmen.

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Bushido ist es mit der Post-Kritik ernst

Kein Wunder, dass Bushido mit seinem Post-Tweet beißenden Spott von Nutzern erntete. Der Satire-YouTube-Kanal „Bohemian Browser Ballett“ sah sich sogar genötigt, eine Antwort zu rappen. In dem kurzen Musikvideo heißt es: „Er war einmal ein Gangster. Jetzt ist er nur noch Spießer. Sitzt in der Villa ganz allein mit dem Gerichtsvollzieher.“

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Eine Provokation, die den Rapper offenbar bis ins Mark getroffen hat. In einem am Mittwoch veröffentlichten Video schildert er in aller Ausführlichkeit (ab 17:05) seine Probleme mit der Post und droht allen Kritikern, die sich über seine neu entdeckte Spießigkeit lustig machen.

Post liefert wohl seit Monaten keine Pakete mehr

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So erhalte er schon seit Monaten keine DHL-Pakete mehr nach Hause zugestellt. Immer wieder müsse er sich mit den gelben Abholscheinen auf den Weg machen zu der Postfiliale am Hindenburgdamm, um dort die Warensendungen persönlich entgegenzunehmen.

Unmittelbar bevor er seinen Post-Tweet veröffentlichte, habe er eine halbe Stunde gewartet, weil bei vier Service-Schaltern nur einer besetzt gewesen sei. Als er an der Reihe war, habe ihm die „Kuh“ von der Post nur gesagt, sein Paket sei nicht da, er möge sich an eine Beschwerde-Hotline wenden. In dieser Situation habe er den Tweet abgesetzt.

Satiriker wird angegriffen

Im Video sagt er dazu: „Da bin ich auf 180 und schreibe einfach nur, dass Service und Freundlichkeit unterirdisch sind. Auch wenn ich Bushido bin, darf mich auch mal aufregen.“

Was anschließend im Video folgt, ist eine rund fünfminütige Tirade gegen den Blogger und Autoren Christian Brandes, der hinter dem „Bohemian Browser Ballett“ steckt – gespickt mit reichlich Kraftausdrücken und Beleidigungen.

„Ich habe meine Wege und Mittel, dass wir das klären“

Gemeckert wird dabei auch über die deutsche Öffentlichkeit, die Rap noch immer nicht verstanden habe. Über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der den Beitrag unterstützt habe. Über Jan Böhmermann und sein „Neo Magazin Royale“. Und über die „gebildete Schicht mit dem geilen, coolen Humor“.

„Du wirst die Konsequenzen spüren. Ich habe meine Wege und Mittel, dass wir das klären“, wendet sich Bushido abschließend an den Macher des Spott-Videos.

Am Donnerstagvormittag reagierte der Blogger, der auch unter „Schlecky Silberstein“ firmiert. In dem Beitrag entschuldigt er sich bei Bushido und macht verschiedene Angebote zur Wiedergutmachung - darunter auch, einen Monat lang die Post des Rappers in der Lichterfelder Filiale abzuholen. (BM)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de